Ist doch ganz klar, was in den perfekten Garten gehört: ganz viele Gänseblümchen, Kiesel und besonders schöne Tannenzapfen. So jedenfalls sieht der ideale Mini-Garten aus, wenn die Kinder das Sagen haben. Am Stand der Kleingärtner konnten sie auf der Blumenbörse ihrer Fantasie freien Lauf lassen und ihren Traumgarten sogar mit nach Hause nehmen. Gänseblümchen inklusive.
Auch die erwachsenen Blumenfans kamen währenddessen auf ihre Kosten. Farben, Formen, Sorten: Den Blumenträumen waren auf dem Stadtmarkt am Sonntag keine Grenzen gesetzt. Denn auch wenn sich das Wetter etwas weniger frühlingshaft benahm, waren die 6.500 Quadratmeter voll und ganz ausgefüllt. Vom Blütenmeer über die prall gefüllte Spargelkiste und selbst gezüchteten Kaktus bis zum Gemüsesetzling reichte das Angebot.
Dass Möhren knallrot sind und lustige Gesichter haben, wissen die Kinder besser als die Erwachsenen. Auch Gurken verwandeln sich mit Wachsmalstiften auf dem Stofflaken in lustige Gesellen, die mehr sind als nur leckeres Essen. Mit der Jugendkunstschule kam auf dem Treppenstufen des Stadtmarktes noch mehr Farbe in das ohnehin schon bunte Treiben der inzwischen 9. Blumenbörse. Kinderkarussell, Auftritte der Schreberjugend, Sweet Devils oder Diamonds auf der Bühne, Hüpfburg und sogar eine komplette Kinderparty: Für den Nachwuchs war dieser blumige Ausflug ein echtes Abenteuer.
Abenteuerlich sind auch die Erfahrungen mit der eigenen Kaktuszucht. Ganz schön schmerzhaft können die sein, wenn manche Exemplare hauchdünne Stacheln mit Widerhaken gegen jeden Umtopfversuch ins Feld führen. Gelungen ist es trotzdem. Inzwischen ist aus der privaten Zimmerkakteenzucht ein illustres Angebot für den Garten geworden: „Und es ist toll zu sehen, wenn sie blühen“, sagt ihre Besitzerin, die schon seit Jahren einen eigenen Stand auf der Blumenbörse bestückt. Wer es lieber samtweich und farbenfroh liebte, kam auch auf seine Kosten: Alle großen Blumenanbieter der Region waren präsent und hatten nicht selten ebenso kostengünstige wie blütenprächtige Angebote zur Hand.
Das Blumen und Bergbaumelodien, Big Band-Sounds, Klaviersoli und Schlagermusik durchaus kompatibel sind, stellte die Blumenbörse ebenso unter Beweis. Außerdem zeigten die Bergkamener, dass sie sich nicht nur die fertigen Ergebnisse in den Garten oder auf den Balkon holen. Die GWA hatte diesmal den begehrten Kompost gleich in einem stattlichen Container mitgebracht. Dass sich dann auch noch Einkäufe beim verkaufsoffenen Sonntag erledigen ließen, rundete diesen Tag ab und entschädigte ein wenig für den Regen, der am Ende dann doch noch vom Himmel fiel.