Selbstbewusst und kämpferisch präsentierte sich am Freitagabend die Bergkamener SPD bei ihrem Stadtverbandsparteitag im großen Saal der Schützenheide. Seit der Stadtgründung sei die SPD hier die bestimmende Kraft. Dies soll auch nach den Kommunalwahlen am 13. September so bleiben, erklärte Fraktionschef und Bürgermeisterkandidat Bernd Schäfer.
Was in den nächsten fünf Jahren erreicht werden soll, steht im neuen Kommunalpolitischen Programm 2020 bis 2025, das die 67 Delegierten einstimmig verabschiedet haben. Es liegt auch in gedruckter Form und im Internet als PDF vor. Der Titel lautet „Gut für Bergkamen. Immer“.
In einer kurzen Rede hob Bernd Schäfer noch einmal die Punkte hervor, die ihm, wie er sagte, besonders wichtig seien: zusätzliche Arbeitsplätze schaffen, die Priorisierung des Radfahrverkehrs als Beitrag für mehr Klimaschutz, Ausbau der Kultur (Stadtmuseum, Römerpark, Modernisierung des studio theaters), Stärkung der Bildung für Kinder- und Jugendliche. Er sieht großen Chancen für Bergkamen in der Beteiligung an der Internationalen Gartenbauausstellung 2027. Er sprach sich auch für den Bau eines neuen GSW-Ganzjahresbads am Häupenweg aus.
Immer wieder setzte er leichte Seitenhiebe gegen die CDU und ihren Spitzenkandidaten. Ihnen warf er vor, dass die keine Verantwortung bei wichtigen Entscheidungen übernehmen wollten und sich einfach nur wegduckten.
Nach dem Grußwort vom noch amtierenden Bürgermeister Roland Schäfer forderte der Landtagsabgeordnete Rüdiger Weiß aus Oberaden die Düsseldorfer Landesregierung auf ihren Beitrag zur Überwindung der Coronakrise in den Kommunen zu leisten. Auf der Rednerliste stand am Freitagabend auch der SPD-Landratkandidat und noch Bürgermeister der Stadt Selm Mario Selm. Er rief die Sozialdemokraten im Kreis Unna zu Geschlossenheit auf. Für ihn eine Voraussetzung, damit die SPD auch im Kreistag eine Mehrheit am 13. September erreichen kann.
Zu Beginn der Konferenz forderte Stadtverbandsvorsitzender André Rocholl die Delegierten zu einer Schweigeminuten für den am 26. April im Alter von 58 Jahren verstorbenen Overberger Ortsvorsteher Uwe Reichelt. Traurige Aufgabe war es anschließend, den seitdem verwaisten Direktwahlkreis 115 neu zu besetzen. Zu seiner Nachfolgerin wählten die Delegierten einstimmig Rebecca Döhr. Sie ist 37 Jahre alt, im SPD-Ortsverein Overberge Schriftführerin und ist Mitarbeiterin eines Wirtschaftsprüfungsunternehmens.