SPD lud zur Bürgerversammlung ein: Zukunft des Albert-Schweitzer-Haus bleibt offen

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Der Technische Beigeordnete Jens Toschläger war am Mittwochabend Gast des SPD-Ortsvereins Weddinghofen-Heil.

An der Nahversorgungssituation im Stadtteil Weddinghofen und auch am Bestand des Geländes am Albert-Schweitzer-Haus wird sich so schnell nichts ändern. Diese wichtige Erkenntnis nahmen am Mittwochabend die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Informationsveranstaltung des hiesigen SPD-Ortsvereins im Restaurant „Olympia“ mit nach Hause.

Zwar gibt es einen Interessenten, der das ehemalige Schulgebäude abreißen will, um dort neu zu bauen, möglicherweise als neuer Standort für einen Netto. Doch Bergkamens Technischer Beigeordnete Jens Toschläger erklärte in der Versammlung, dass er nichts von solch einem „Schnellschuss“ hält. Sicher ist aber für ihn, dass selbst solch eine Turbolösung rund vier Jahre in Anspruch nehmen wird bis zum Beginn der Neubauphase. Er sprach sich dafür aus, sich mehr Zeit zu nehmen und sich genau zu überlegen, was auf dem einzigen verbliebenen freien städtischen Grundstück im Stadtteil Weddinghofen passieren soll.

Toschläger betonte, dass zum jetzigen Zeitpunkt die Verwaltung noch keinen Auftrag erhalten habe, sich um die Zukunft des Geländes zu kümmern. Immerhin haben sich seine Mitarbeiter den Baumbestand genau angesehen. Im hinteren Teil des Grundstücks, dort gab es mal einen Schulgarten, stehen ein in seinen Augen 78 unbedingt erhaltenswerte Bäume und im vorderen Bereich am ehemaligen Schulhof an der Schulstraße müssten wohl einige der insgesamt 23 Bäume weichen, weil sie erkranken könnten. Seine Überlegung ist, den Baumbestand mit dem benachbarten Ernst-Flüß-Platz zu verbinden.

Das ehemalige Schulgebäude hat der Gutachterausschuss des Kreises Unna unter die Lupe genommen. Nach seiner Auffassung habe das Gebäude mit den bebaubaren Grundstücksteil einen Wert von 1,91 Millionen Euro. Eine Sanierung des Gebäudes hält Toschläger für unwirtschaftlich. Hauptmanko ist ein vernässter Keller mit Schimmelbefall. Eine frühzeitige Sanierung sei wegen der Finanznot der Stadt nicht erfolgt. Immerhin scheint es keine gesundheitlichen Gefahren für den Kindergartenkinder zu geben. Allerdings war vor Jahren auch geplant gewesen, diese Kita nach dem Neubau an der Berliner Straße an dieser Stelle aufzugeben. Offensichtlich werden aber die Kita-Plätze an der Schulstraße wegen der Bevölkerungszunahme der Stadt Bergkamen weiterhin gebraucht.

Doch selbst eine Totalsanierung des Altgebäudes wollte Toschläger am Mittwochabend nicht ausschließen, wenn es so die Politik beschließen sollte. Ob bei all diesen Planungen letztendlich noch Platz für einen neuen Netto sei, sei völlig offen, betonte der Beigeordnete. Eine frühere Planung für einen neuen Netto am Häupenweg sei vom Investor aufgegeben werden.

Die weitere Diskussion über die Zukunft des Albert-Schweitzer-Hauses dürfte spannend bleiben. Ortsvereinsvorsitzender Jens Schmülling versprach am Mittwochabend, noch vor den Eintritt in die parlamentarische Debatte zu einer weiteren Info- und Diskussionsveranstaltung zu diesem Thema einzuladen.

Die aktuelle Beschlusslage des SPD-Ortsvereins ist hie nachzulesen: https://bergkamen-infoblog.de/spd-kein-schnellschuss-bei-der-zukunft-des-albert-schweitzer-hauses-in-weddinghofen/