Schwanger- und was nun? Die Diakonie unterstützt mit kostenlosen Beratungen

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Heike Kruse und ihre Kolleginnen von der Diakonie unterstützen Schwangere und Familien mit vielfältigen Angeboten. Foto: (drh)

Schwanger sein, geplant oder ungeplant: Das kann unterschiedliche Gefühle, Sorgen und Unsicherheiten auslösen und für Frauen, Männer und Familien eine Phase mit vielen Fragen darstellen. Das wissen auch die drei Beraterinnen der Diakonie Ruhr-Hellweg, Heike Kruse, Katharina Struben und Pauline Schumacher-Nelle. In der Beratungsstelle für Familien- und Lebensfragen, Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung in der Kampstraße 22 in Kamen begleiten sie Frauen, Männer, Paare und Familien mit Kindern bis zum dritten Lebensjahr zu allen Themen rund um Schwangerschaft, Geburt und Sexualität.

„Leider machen wir in unserer Beratungspraxis weiter die Erfahrung, dass das Thema Abbruch gesellschaftlich immer noch tabuisiert wird und nur wenige Frauen und Männer sich trauen, offen in ihrem persönlichen Umfeld darüber zu sprechen“, berichtet Schumacher-Nelle. „Grundsätzlich geht es in unserer Arbeit immer darum, Frauen und Familien mit der Breite unseres Unterstützungsangebots ganz individuell zu begleiten und zu stärken. Mit der Frau, nicht gegen sie: Das ist unsere Haltung, die wir in unserer alltäglichen Praxis einbringen“, so die Fachberaterinnen.

Die Anliegen der Ratsuchenden in der allgemeinen Schwangerenberatung waren dabei im vergangenen Jahr sehr unterschiedlich. So ging es oft um sozialrechtliche Fragen oder gesetzliche Ansprüche wie: „Wo kann ich gesetzliche Hilfen beantragen? Wie finde ich eine Hebamme?“ In anderen Fällen ging es um Familienplanung und Verhütung, sowie die Auseinandersetzung mit psychosozialen Themen wie unerfüllter Kinderwunsch oder vorgeburtliche Untersuchungen. Auch die Verarbeitung des Verlusts bei Fehl- oder Totgeburt gehörte zu den Themen in der Beratungsstelle. Im vergangenen Jahr wurden 353 Beratungsgespräche durchgeführt.

„Viele Frauen und Paare kommen mit Zukunftssorgen oder in finanziellen Notlagen zu uns. Gemeinsam mit der Frau besprechen wir verschiedene Lösungsmöglichkeiten. Bei Bedarf kooperieren wir mit entsprechenden Behörden und Fachstellen. Finanzielle Hilfen aus unterschiedlichen Hilfsfonds können in Notsituationen beantragt werden“, berichtet Heike Kruse. So wurden von den Beraterinnen im vergangenen Jahr etwa 110 Anträge bei der Bundesstiftung „Mutter und Kind“ gestellt, um Schwangere durch Gelder für die Erstausstattung zu entlasten.

Gut zu wissen: Die Beratung ist kostenfrei, vertraulich, unabhängig von Konfession und Alter und erfolgt auf Wunsch auch anonym. Ratsuchende Frauen sollen bei der Beratungsstelle der Diakonie einen geschützten Raum finden. Insbesondere für Frauen, die die Schwangerschaft abbrechen möchten oder darüber nachdenken, ist eine vertrauensvolle Atmosphäre besonders wichtig.

Neben der Beratungsarbeit ist das Team der Beratungsstelle in der Prävention tätig und hat im Jahr 2023 unter anderem an Schulen im Kreis Unna sexualpädagogische Gruppenangebote durchgeführt. Zusätzlich leiten die Pädagoginnen im Rahmen der Frühen Hilfen das Projekt „Familienpatinnen“. Dies ist ein Angebot für Eltern, die durch lebenspraktische Hilfe von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Entlastung im Familienalltag bekommen können. Das „Müttercafé Bambini“ ist ein offener, wöchentlich stattfindender Treff für Schwangere, Mütter und deren Kinder.

Die Beratungsstelle ist dienstags, mittwochs oder freitags in der Zeit von 08:30 bis 13:00 Uhr unter der Telefonnummer 02307 94743-0 oder per Mail skb-kamen@diakonie-ruhr-hellweg.de zu erreichen.

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