„…daß Auschwitz nicht noch einmal sei!“ –38 Schülerinnen und Schüler des Städtischen Gymnasiums Bergkamen reisten im Rahmen einer geschichtspolitischen Projektfahrt für fünf Tage nach Polen, um dort das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz zu besichtigen. Die Gruppe nutzte den Besuch auch, um sich mit polnischen Schülerinnen und Schülern zu treffen, um einen Schüleraustausch mit der Bergkamener Partnerstadt Wieliczka zu erneuern.
Dazu reiste auch Frau Joormann-Luft an, die bei der Stadt Bergkamen für die Koordination der Städtepartnerschaften zuständig ist. Wir haben uns in der Schule mit der dortigen Deutschlehrerin Frau Kopacz getroffen, die den letzten Austausch koordiniert hat“, berichtet Geschichts- und Lateinlehrer David Heinze, der die Fahrt mit seinem Kollegen Jan Groesdonk initiiert hat.
Nach der Ankunft am Sonntagmorgen wurde die Gruppe, die neben David Heinze und Jan Groesdonk auch von Anita Pytlinski begleitet wurde, durch Marek Filipek von der Stadt Wieliczka herzlich begrüßt. Bei winterlichen Temperaturen spazierten die Gäste aus Bergkamen im Schnee durch die Stadt und besuchten dort auch das berühmte Salzbergwerk. Ein gemeinsames Abendessen im Hotel mit musikalischer Darbietung der Gruppe Yana Banda rundete den ersten Tag ab.
Am Montag reisten die Jugendlichen nach einem Einkaufsbummel in Wieliczka nach Krakau, um die zweitgrößte Stadt des Landes bei einem Erkundungsspiel genauer kennenzulernen.
Der Dienstag stand dann zunächst ganz im Zeichen des Schüleraustausches. Die Bergkamener Pennäler trafen sich mit den polnischen Gastgebern und besichtigten die vor 4 Jahren neu gebaute Schule, indem gut vorbereitete polnische Schülergruppen die Bergkamener durch die Schule führten und kleine Unterrichtseinheiten in der polnischen Sprache anboten, während sich die Lehrer über Möglichkeiten eines zukünftigen Schüleraustausches berieten.
Am Nachmittag stand schließlich der Besuch der Gedenkstätte Auschwitz auf dem Programm. Bei einer Führung durch das Stammlager Auschwitz 1 und das Vernichtungslager Birkenau erhielten die Schülerinnen und Schüler intensive und beklemmende Einblicke in die grausamen Verbrechen der Nationalsozialisten. „Die Intensität und die Nachhaltigkeit der Erfahrung in Auschwitz, sich mit der Barbarei am originalen Schauplatz der Taten auseinanderzusetzen, kann kein klassischer Unterricht erreichen“, betont Geschichtslehrer David Heinze.
Den Abschluss der Fahrt bildete ein Besuch der „Schindlerfabrik“. In den Hallen der aus Steven Spielbergs Film „Schindlers Liste“ bekannten ehemaligen Deutschen Emailwarenfabrik (DEF), in denen Oskar Schindler durch die Möglichkeit für ihn zu arbeiten über Tausend Juden das Leben rettete, befindet sich heute ein modernes Museum, in dem anschaulich und interaktiv über die Zeit der Besetzung Kraukaus durch Nazideutschland und natürlich die Geschichte der Rettung der „Schindlerjuden“ informiert wird.
Politiklehrer Jan Groesdonk resümiert: „Die Fahrt war eine wichtige Erfahrung und hat wieder einmal gezeigt, wie man geschichtliche Bildung interessant und nachhaltig für das Heute fruchtbar machen kann.“