Sandra Papenberg aus Kamen hat mit ihrer Stammzellenspende Leben gerettet

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Allein in Bergkamen gibt es 14 Menschen, die bereits Stammzellen gespendet haben. So wie Anna Wybieralski. Die 22-jährige Krankenschwester ermöglichte Anfang dieses Jahres einem Patienten in den USA die lebensrettende Transplantation.

Sandra Papenberg (1)
Sandra Papenberg aus Kamen.

Auf einen solchen Lebensretter hofft auch die 28-jährige Annika aus Bergkamen. Sie leidet an einem Non-Hodgkin-Lymphom und benötigt dringend eine Stammzellspende, um überleben zu können. Wer helfen möchte, gesund und zwischen 17 und 55 Jahren alt ist, kann sich am 8. März 2015 in Bergkamen bei der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei registrieren lassen.

Ich erinnere mich noch gut: 2010 gab es eine große Registrierungsaktion in Holzwickede. Ich wollte helfen und bin hingefahren“, erzählt Sandra Papenberg aus Kamen. „Knapp ein Jahr später erfuhr ich durch die DKMS, dass ich vermutlich als Spenderin für einen Patienten in Frage komme. Ich musste dann noch einmal Blut abgeben, damit erneut bestätigt werden konnte, dass meine Gewebemerkmale mit denen des Patienten übereinstimmen. Es hat tatsächlich gepasst! Ich habe mich sehr gefreut und ich war sehr aufgeregt.“

Es gibt zwei Verfahren zur Stammzellentnahme

Anna Wybieralski
Anna Wybieralski

Aufgeregt sei sie auch gewesen, erzählt Anna aus Bergkamen. „Als ich mich vor zwei Jahren in die DKMS aufnehmen ließ, hatte ich nicht wirklich damit gerechnet, dass ausgerechnet ich als Spenderin passe“, gesteht die 22-jährige Krankenschwester. „Die Wahrscheinlichkeit ist ja sehr gering. Doch als ich dann die Aufforderung bekam, dachte ich: ‘Jetzt oder nie‘. Wann hat man schon die Gelegenheit, einem Menschen das Leben zu retten? Allerdings muss ich gestehen: Mir war schon etwas mulmig zumute.“

Es gibt zwei Entnahmeverfahren, um Stammzellen zu gewinnen. Nur noch selten wird das Blut-Stammzellgemisch aus dem Beckenkamm entnommen. In der Regel werden die Stammzellen aus dem peripheren Blut gewonnen. Nach einer umfassenden Voruntersuchung in der Entnahmeklinik erhalten die Spender ein Medikament, welches an fünf aufeinanderfolgenden Tagen unter die Haut gespritzt wird. Dieser körpereigene hormonähnliche Stoff, der vom Körper zum Beispiel auch bei fieberhaften Infekten produziert wird, stimuliert die Produktion der Stammzellen und bewirkt, dass sich vermehrt Stammzellen im fließenden Blut befinden. Diese können dann über ein spezielles Verfahren aus dem Blut gesammelt werden.

Ich wurde sehr ausführlich aufgeklärt und darauf vorbereitet, dass während der Vorbereitungstage grippeähnliche Symptome auftreten können. Tatsächlich hatte ich Gliederschmerzen und spürte meine Knochen, doch Schmerzmittel musste ich nicht nehmen“, so Sandra Papenberg. Die anschließende Spende habe etwa vier bis fünf Stunden gedauert.

Eine Spende erfolgt zunächst immer anonym

Eine Spende erfolgt zunächst immer anonym. Erst nach zwei Jahren dürfen sich Spender und Empfänger kennen lernen, wenn beide dies wünschen. „Am Anfang wusste ich nur, dass meine Stammzellen für eine etwa 30-jährige Frau aus Deutschland bestimmt waren. Zwei Jahre nach der Spende tauschten wir unsere Adressen auf offiziellen Wege aus. Kurz darauf erhielt ich einen ersten Brief von Martina. Das war schon sehr aufregend und ein schönes Gefühl. Wir schreiben uns ab und an Emails und ich bin sehr glücklich darüber, dass es ihr gut geht. Ganz ehrlich: Dieses Wissen darum, jemandem das Leben gerettet zu haben, macht mich unendlich glücklich. Das kann ich gar nicht richtig beschreiben. Ich würde jedenfalls sofort wieder Stammzellen spenden!“

Anna Wybieralski würde auch gern mehr über den Empfänger ihrer Stammzellen erfahren. Bisher weiß sie nur, dass es ein etwa 50-jähriger Mann aus den USA ist. „Am Anfang war ich fast enttäuscht, dass er in Amerika lebt. Das ist so weit weg und ich würde ihn vielleicht gern mal kennen lernen. Ich denke oft an meinen ‘genetischen Zwilling‘ und hoffe, dass es ihm bald besser geht. Einen ersten anonymen Brief werde ich bald schreiben. Es ist nicht einfach, die richtigen Worte zu finden, wenn man jemanden gar nicht kennt, nichts voneinander weiß. Und natürlich hoffe ich, dass er antwortet. Jetzt ist hier im Ort die Schwester eines Freundes von mir erkrankt. Sie braucht auch dringend eine Stammzellspende. Dadurch wird mir hautnah bewusst, wie wichtig es ist, dass sich möglichst viele Menschen als potenzielle Spender registrieren lassen. Ich hoffe, dass auch für Annika bald ein Lebensretter gefunden wird!“

Annika leidet am Non-Hodgkin-Lymphom

Annika aus Bergkamen hofft auf eine Stammzellenspende.
Annika aus Bergkamen hofft auf eine Stammzellenspende.

Annika ist 28 Jahre alt und leidet am Non-Hodgkin-Lymphom, einer schweren Erkrankung des blutbildenden Systems. Nur eine Stammzelltransplantation kann ihr Leben retten. „Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahren alt ist, kann sich am Sonntag, den 8. März 2015 von 11 bis 17 Uhr in der Hellweg-Schule, Rünther Str. 80 in 59192 Bergkamen bei der DKMS registrieren lassen. „Genauso wichtig ist auch die finanzielle Unterstützung der Aktion. Für die Registrierung und die Auswertung der Blutprobe im Labor entstehen der DKMS für jeden einzelnen neuen Spender Kosten in Höhe von 50 Euro.

Die gemeinnützige Gesellschaft ist bei der Spenderneugewinnung allein auf Geldspenden angewiesen. Jeder Euro zählt! Weitere Infos unter www.dkms.de.
DKMS-Spendenkonto:
Commerzbank Hamm, IBAN DE93 4104 0018 0508 0858 00, BIC COBADEFFXXX