Rückblick 2021 und Ausblick 2022 des Bürgermeisters Bernd Schäfer

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Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Bürgermeister Bernd Schäfer. Foto: Stadt Bergkamen

das haben wir uns sicher ganz anders vorgestellt. Doch jetzt, da viele Augen bereits auf die kommenden Feiertage gerichtet sind, holt uns die Vergangenheit wieder ein. Hatten wir vor einem Jahr noch die Hoffnung, der Verzicht auf viele schöne (vor-) weihnachtliche Bräuche und Gewohnheiten würde ein einmaliger Vorgang bleiben, sind wir jetzt schlauer – und dementsprechend enttäuscht.

Umso wichtiger ist es, uns nicht entmutigen zu lassen. Tatsächlich gibt es eine Reihe guter Gründe, Kraft und Zuversicht aus den vergangenen Monaten zu ziehen. Denn viele der von Stadtrat und -verwaltung erfolgreich abgeschlossenen Projekte kommen Ihnen – den Bürgerinnen und Bürgern – unmittelbar zugute. Besonders deutlich wird das am Beispiel des Bürgerbüros.

Seit Anfang September besteht die Möglichkeit, dort online einen Termin zu reservieren. Dieses automatisierte System hat alle Erwartungen erfüllt; lange Wartezeiten sind seitdem endgültig Vergangenheit. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das Reservieren von Terminen rund um die Uhr möglich ist – also auch an Wochenenden und Feiertagen.

Als Schwerpunkt meiner Arbeit und besondere Verpflichtung sehe ich es an, unsere Stadt noch attraktiver zu machen. Für ältere Menschen ebenso wie für Familien und Jugendliche. Das betrifft naturgemäß viele Lebensbereiche: Wirtschaft, Bildung und Digitalisierung ebenso wie Sauberkeit und Ordnung, Mobilität und Klimaschutz, Freizeit und Kultur – und ganz besonders natürlich Wohnen.

Es freut mich daher sehr, dass die Arbeiten an der Wasserstadt Aden vorankommen und darüber hinaus in fast allen Ortsteilen neue Wohnprojekte in Planung oder sogar schon im Bau sind. Familien mit größerem Flächenbedarf werden davon ebenso profitieren wie ältere Menschen, die eher an barrierefreien Wohnungen interessiert sind. Das gilt auch für das geplante Handlungskonzept „Bergkamen mittendrin“, das Leitlinien für die Mitte Bergkamens festlegen soll. Insbesondere rund um das Hallenbad und das Rathaus sowie in der Fußgängerzone und auf der Brachfläche Grimberg 1/2 ist geplant, zusätzlichen attraktiven Wohnraum zu schaffen

Große Erwartungen verbinde ich darüber hinaus mit dem 5-Standorte-Programm zur Förderung der lokalen Wirtschaft. Ich bin zuversichtlich, dass es schon bald gelingen wird, auf den als geeignet identifizierten Flächen auf Bergkamener Stadtgebiet neue, innovative Unternehmen aus zukunftsträchtigen Branchen anzusiedeln und den Strukturwandel dadurch ein weiteres Stück voranzubringen. In diesem Jahr ist viel Netzwerkarbeit erfolgt – unter anderem Austausch mit den Eigentümern der Flächen, anderen Städten und der Wirtschaftsförderung. Das wird sich hoffentlich schon in Kürze auszahlen.

Eine lebenswerte Stadt bietet Kindern und Jugendlichen gute Betreuungs- und Bildungsmöglichkeiten. Beides verbessert sich in Bergkamen kontinuierlich. Zwei weitere Kita-Neubauten werden bis 2023 dafür sorgen, das bereits erreichte hohe Niveau weiter anzuheben. Erhebliche Mittel investiert die Stadt zudem in die Ausstattung ihrer Schulen – beispielsweise in die Breitbandanbindung und die Verkabelung. Ziel ist es, alle Klassen- und Fachräume mit schnellem Internet auszustatten. Da die Schulen inzwischen auch die letzten iPads erhalten haben – insgesamt knapp 1.200 Geräte – und zwei zusätzliche EDV-Fachleute eingestellt wurden, gibt es in Bergkamen bessere Voraussetzungen für digitale Unterrichtsformen als je zuvor.

Dass die Stadt Bergkamen seit diesem Jahr erstmals über einen Beauftragten für Klimaschutz verfügt, zeigt eine weitere wichtige Weichenstellung: das Engagement für mehr Nachhaltigkeit in allen Bereichen. Zu diesem Zweck erfolgen bereits jetzt die Energieberatung für private Haushalte, das Pflanzen von Klimabäumen und die Ausschreibung eines Grünflächenkatasters. Weitere Maßnahmen folgen in den nächsten Jahren, um bis 2040 das große Ziel zu erreichen – dann will Bergkamen klimaneutral sein.

Äußerst erfreulich – so sind auch die Fortschritte bei der Internationalen Garten-ausstellung (IGA) Metropole Ruhr 2027 zu bewerten. Sichtbare Veränderungen gibt es zwar bislang noch nicht, aber die Vorbereitungen laufen auf vollen Touren. Die Planung wird zunehmend konkreter, der erste Förderantrag ist gestellt und die Gestaltung der Oberfläche genehmigt worden – es geht also voran.

Gleiches gilt für eine Reihe weiterer Aktivitäten, durch die Bergkamen für seine Einwohnerinnen und Einwohner an Lebensqualität gewinnt und sich zu einem zunehmend attraktiveren Ziel für touristische Gäste entwickelt. Dazu zählen neben der IGA speziell das neue Radverkehrskonzept, die weiteren Reparaturstationen für Fahrräder, die zusätzlichen finanziellen Mittel für die Sanierung von Radwegen – aber auch der Neubau des Stadtmuseums, die Umgestaltung der Stadtbibliothek und der geplante Bau eines neuen Ganzjahresbades.

Einen Fortschritt in puncto Sicherheit bedeutet die kürzlich erfolgte Anschaffung eines neuen Löschfahrzeugs. Stationiert ist es im Ortsteil Overberge, wo es den Brandschutz – aber nicht nur den – abdeckt. Aufgrund seiner Ausstattung und der besonderen Bauweise, die Einsätze bis zu einer Wasserhöhe von 90 cm ermöglicht, ist es auch für Hochwassereinsätze bestens geeignet. Darüber hinaus beabsichtigt der Kreis Unna in den Ortsteilen Rünthe und Oberaden zwei weitere Standorte für Rettungswagen zu schaffen und dadurch die Ausrückzeiten weiter zu optimieren.

Das kulturelle Angebot der Stadt Bergkamen ist in der gesamten Region für seine Vielfalt und Attraktivität bekannt. Selbst unter den Einschränkungen der Pandemie hat sich daran nichts geändert. Im Gegenteil: Die neuen digitalen Angebote der Stadtbibliothek bedeuten eine weitere Bereicherung. Gestärkt geht auch der Sport in das neue Jahr: Der Kunstrasenplatz Schacht III in Rünthe hat einen neuen Belag erhalten und die Tennisanlagen von TuRa Bergkamen und TCBW in Weddinghofen sind deutlich aufgewertet worden – mit intensiver Unterstützung durch die beteiligten Vereine. Für 2022 sind einige Instandsetzungen im Römerbergstadion in Oberaden geplant, die insbesondere den Leichtathleten zugutekommen werden.

Als Bürgermeister empfinde ich angesichts der erwähnten Verbesserungen auf allen Gebieten der Stadtverwaltung vor allem Zufriedenheit und Dankbarkeit. Zufrieden bin ich, weil es den Beteiligten gelungen ist, so viele Vorhaben zu erledigen und umzusetzen. Dankbar bin ich all denen, die daran mitgearbeitet haben, Bewährtes zu erhalten und die Zukunft unserer Stadt zu gestalten. Unter denen, die Bergkamen mit ihrem Einsatz bereichern und lebenswerter machen, sind sehr viele Ehrenamtler. Sie haben eine lebendige Kultur des Miteinanders geschaffen, auf die wir zu Recht stolz sein können und die auch nachfolgenden Generationen noch zugutekommen wird.

Ein besonderer Dank gilt auch jenen, die sich im Rahmen der Pandemiebekämpfung und bei der Beseitigung der Hochwasserschäden vom Juli dieses Jahres uneigennützig für Mitmenschen eingesetzt haben. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Infektionslage haben sie damit die wohltuende – und ungemein wichtige – Botschaft verbreitet, dass es mehr denn je auf Zusammenhalt und Solidarität ankommt. Oder, wie es bereits Goethe ausgedrückt hat: „Das ist ewig wahr: Wer nichts für andere tut, tut nichts für sich selbst.“

Ein Herzensanliegen ist mir, zu Weihnachten und zum Jahreswechsel insbesondere jene Mitbürgerinnen und Mitbürger zu grüßen, die krank sind oder sich einsam fühlen. Ich denke auch an die Familien, die den Verlust eines lieben Menschen beklagen mussten. Möge die Weihnachtsbotschaft ihnen neue Hoffnung geben, sodass sie zuversichtlich in das neue Jahr gehen können.

Ihnen allen wünsche ich eine besinnliche, eine stille, aber auch eine erwartungsvolle Weihnachtszeit, ein frohes, friedliches und gesegnetes Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Familien sowie viel Kraft für die Herausforderungen, die 2021 mit sich bringen wird. Glück auf und bleiben Sie gesund!

Herzlichst
Ihr Bürgermeister

Bernd Schäfer