Die Ratssitzung am Donnerstagabend hat das Zeug dazu, als historisch bezeichnet zu werden. Investitionen mit einem Gesamtvolumen von 60 Millionen Euro für die nächsten beiden Jahre brachten die Parlamentarier auf den Weg. Darunter befinden sich knapp 20 Millionen Euro für das neue Kombibad am Häupenweg. Auch wenn noch nicht klar ist, ob dieser Finanzrahmen voll ausgeschöpft wird, hat die Stadt Bergkamen noch nie so viel Geld für den Bau eines Gebäudes aufgewandt. Und: Seit Jahren stimmte auch die CDU für den von Kämmerer Marc Alexander vorgelegten Entwurf für den Doppelhaushalt.
Die Kassenlage der Stadt ist eben so gut wie schon lange nicht mehr. Das sehen auch die Fraktionen so. Sie legten die Bescheidenheit ab, die sie wegen der selbst verordneten Sparpflicht sich selbst über viele Jahr auferlegt hatten. Sie formulierten 15 Anträge für den Doppelhaushaushalt 2018/19 mit weiteren Investitionen wie die Modernisierung des studio theaters (SPD), die Modernisierung des Kunstrasenplatzes in Rünthe (CDU), weitere Energiesparmaßnahmen in städtischen Gebäuden (Bündnis 90/Die Grünen) oder den Bau eines eigenen städtischen Kindergartens (BergAUF).
Historisch war die Ratssitzung auch aus einem anderen Grund. Mit Monika Wernau (SPD) wurde in geheimer Wahl die dritte Frau in der Geschichte der Stadt Bergkamen zur stellvertretenden Bürgermeisterin gewählt. Möglich wurde dies, weil der bisherige Amtsinhaber Christian Pollak sich aus persönlichen Gründen aus dem Rat zurückzieht.
Zu Beginn der Ratssitzung zeichnete Bürgermeister Roland Schäfer den Rünther Stadtverordneten Hartmut Ramin mit der Silbermedaille der Stadt Bergkamen aus. Er gehört seit 2007 dem Bergkamener Stadtrat an.