Planer von Straßen.NRW stellen „Ortumgehung Bergkamen-Oberaden“ vor — Weddinghofen vergessen?

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Die Besuchertribüne des Ratssaals war bei der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Bauen und Verkehr wieder gut mit Befürwortern und Gegnern der L821n besetzt gewesen.

Der Bau der L821n erregt weiterhin die Gemüter. Über eineinhalb Stunden stand die geplante Straße zwischen der Lünener Straße im Süden und der Erich-Ollenhauer-Straße im Norden im Mittelpunkt der Sitzung des Bergkamener Ausschusses für Umwelt. Bauen und Verkehr. Vorgestellt wurde das Projekt von Melanie Nölke, Abteilungsleiterin Straßenbau, und Daniel Aßmann Projektleiter Straßenbau, beide von der Regionalniederlassung Ruhr von Straßen.NRW in Bochum.

Substanziell Neues war von ihnen, aber auch von den Gegnern und Befürwortern des Straßenneubaus im Ausschuss und auf der gut gefüllten Besuchertribüne nicht zu hören. Es gab allerdings eine „Kleinigkeit“ in der Präsentation von Nölke und Aßmann auf den beiden großen Projektionsleinwänden nachzulesen, die niemanden so recht aufgefallen ist. Lief bisher die L821n bei Straßen.NRW unter der Bezeichnung „Ortsumgehung Bergkamen“ so lautet sie jetzt „Ortsumgehung Bergkamen-Oberaden“.

Zeichnerische Darstellung der L821n.

Hierbei handelt es sich offensichtlich nicht um ein Versehen, dass der Stadtteil Weddinghofen „vergessen“ wurde. Das zeigt auch ein Blick auf die Darstellung des Projekts L821n auf der Homepage von Straßen.NRW. Dort ist nachzulesen zu Aufgabe der neuen Straße: „Ziel der Planung ist die Entlastung der Ortsdurchfahrt Bergkamen-Oberaden (L821) von dem hohen Durchgangsverkehr und den damit verbundenen nachteiligen Auswirkungen für die Verkehrssicherheit und die städtebauliche Entwicklung. Und: „Um den Ortskern von Bergkamen-Oberaden zu entlasten, wurde östlich des Ortsteiles eine Umgehungsstraße geplant.“ Kein Wort zu Weddinghofen und der L664 (Goekenheide, Kampstraße, Schulstraße), an der der größte Teil der Befürworter der L821n wohnt. Weitere Ausführungen, auch zum Zeitplan, Kosten, Ausgleichsmaßnahmen etc. sind hier zu finden: https://www.strassen.nrw.de/de/wir-bauen-fuer-sie/projekte/l821n-neubau-der-ortsumgehung-bergkamen-oberaden.html.

Zeichnerische Darsteöllung des Kreisverkehrs an der Lünener Straße. Hier soll der Bau der L821n im 2. Quartal 2019 gestartet werden.

Noch im Mai hatte der Stadtrat auf Antrag der SPD die Landesregierung aufgefordert, für eine Entlastung der Ortsdurchfahrt Weddinghofen zu sorgen. Kern der Forderungen war die Herabstufung der L664 zu einer Gemeinde- oder Kreisstraße. Erst danach wären Maßnahmen wie eine Geschwindigkeitsbegrenzung oder Sperrung für den Schwerlastverkehr möglich.Melanie Nölke und Daniel Aßmann kennen diesen Brief an die Landesregierung. Im September erklärten sie, dass vor einer Herabstufung zunächst die Stadt Kamen gefragt werden müsse. Die Nachbarstadt wollte ihre Einverständnis von einem Gutachten zu den möglichen Mehrbelastungen des Rings und der Lünener Straße abhängig machen. Ein Ergebnis liegt hier offensichtlich noch nicht vor.