Wildstauden, wie die Goldrute, können wichtige Winterquartiere für Insekten bieten. Foto: TGP/NABU
Mehrjährige Blühstreifen, aber auch Staudenbeete im Garten, können wertvolle Schutzgebiete für die bedrohte Insektenvielfalt sein – wenn man sie im Winter stehen lässt. Der NABU im Kreis Unna weist daraufhin, dass Blühflächen nicht nur Nektarquellen sind, sondern auch dringend als Überwintersorte für Insekten gebraucht werden. Deshalb sollen sie nicht komplett im Herbst oder Winter gemäht werden.
„Während einige Tiere den Winter in wärmeren Gebieten verbringen, oder sich Vorräte anlegen, fahren die meisten Insekten bei Frost und Kälte ihren Stoffwechsel herunter“, erklärt Thomas Griesohn-Pflieger vom NABU im Kreis Unna. An und in vertrockneten Pflanzenstängeln, auf Blattunterseiten, in Höhlungen im Boden oder in Laubhaufen verbringen sie als Ei, Puppe oder ausgewachsenem Insekt den Winter. „Aber das funktioniert natürlich nur, wenn die Pflanzen nicht gemäht werden! Das gilt auch für Blühflächen in der Agrarlandschaft!“ Der NABU rät deshalb dazu, auf mehrjährige Blühflächen zu setzen und bei Pflegeschnitten Flächenabschnitte über den Winter stehen zu lassen.
Im Artenreichtum der Insekten gibt es eine Vielzahl an Überwinterungsstrategien. „Manche Arten überwintern nicht als voll entwickeltes Insekt, wie es etwa Marienkäfer oder Zitronenfalter tun, sondern verbleiben in einem früheren Entwicklungsstadium. Der Schwalbenschwanz zum Beispiel verbringt den Winter gut getarnt als Puppe an trockenen Pflanzenstielen. Andere Schmetterlingsarten überwintern sogar als Ei und können so von Fressfeinden schwerer entdeckt werden. Manche Bienenarten überwintern als Larve in Pflanzenstängeln, bis im Frühjahr die Temperaturen wieder steigen.“ Diesen Strategien ist gemeinsam, dass die Insekten ruhig und versteckt bleiben und keine Nahrung aufnehmen müssen. Aber sie sind während der Überwinterung sehr empfindlich gegenüber Störungen. Werden Flächen in dieser Zeit gemäht, der Boden umgebrochen oder vertrocknete Pflanzenreste abgeschnitten ist das ein Todesurteil für überwinternde Insekten“, so Thomas Griesohn-Pflieger. Um Insekten auch im Winter einen Lebensraum zu bieten, sollte auf einjährige Blühflächen verzichtet werden. Mehrjährige Blühflächen sollten auch nicht komplett, sondern nur teilweise gemäht werden. „Wer Flächenteile über den Winter – im Idealfall sogar für mehrere Jahre – stehen lässt, leistet einen direkten Beitrag für die Insektenvielfalt in unserer Landschaft“, so der NABU.
Ohne diese Vielfalt wären kostenlose Leistungen, wie die Bestäubung von Nutzpflanzen und das Recycling von totem Pflanzenmaterial durch die Insekten nicht mehr möglich. Ökosysteme und damit auch die Lebensgrundlage des Menschen sind auf Insekten und ihre intakten Lebensräume angewiesen.
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