Osterfieber im Stadtmuseum mit internationalem Echo

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Ein Meer aus Osterhasen. Das gibt es nur in Oberaden. Auch in diesem Jahr fiel es dem Osterfan schwer, zwischen selbstgehäkelten Eierwärmern, lachenden Hasengesichtern für die Eingangstür, gefilzten Küken, hölzernern Schalen für die Ostereier oder filigran beklebten Eier-Kunstwerken die Qual der Wahl zu überwinden. Dabei schien der traditionelle Ostermarkt im Stadtmuseum auch dank neuer Raumanordnung deutlich dünner bestückt.

 

Ein Meer aus Miniatur-Ostermotiven gehört zu jedem Ostermarkt im Oberadener Stadtmuseum dazu.

 

Monika Müller der Frucht ihrer neu erwachten Handarbeitslust.

Monika Müller war trotzdem zum ersten Mal mit einem eigenen Stand mit von der Partie. Dabei ist sie eigentlich ein Troll, kommt auch Nord-Norwegen und erzählt zusammen mit ihren flauschigen und knollennasigen Begleitern spannende Geschichten von Bären, Elchen, Rentieren und Troll-Schätzen. Ihr kleines Troll-Theater hat die Olfenerin mit der Rente wieder zur Handarbeit geführt. „Vor einem Jahr habe ich nach 40 Jahren Pause wieder damit begonnen, weil ich ein neues Säckchen für meinen Troll brauchte“, erzählt sie. „Das Nähen hat so viel Spaß gemacht, dass ich einfach weitergemacht habe.“ Aus Filz-Taschen wurden Deko-Decken aus Wachstuch. Neben den Troll-Auftritten in Seniorenheimen und Schulen in ihrer alten Heimat im Sauerland hat Monika Müller so einen ganzen Stand mit Osterartikeln gefüllt. Und ihre Bergkamener Freundin lockte sie nach Oberaden.

Erika Diehn und ihre filigranen Prozellan-Kunstwerke erobern gerade über die Sozialen Netzwerke die halbe Welt.

Erika Diehn gehört mit ihrer Porzellan-Kunst dagegen schon längst zum Inventar. Kein Ostermarkt, auf dem sie nicht ihre Utensilien hervorholt und mit dem Pinsel kleine Kunstwerke auf Teller und Schmuckstücke zaubert. Dabei hat sie erst mit dem 60. Lebensjahr mit der Porzellanmalerei angefangen „Das war schon immer ein Traum von mir“, berichtet sie, ohne dabei den Pinsel aus der Hand zu legen. In Meißen und Fürstenberg lernte sie die Kunst von der Pike auf. Später gab sie selbst bei der Bergkamener VHS und bei Multikulti Kurse. Dann entdeckte sie Facebook. Inzwischen bekommt sie Einladungen zu Ausstellungen in Paris oder Texas. Gerade erst sind ihre Werke in einem finnischen Fachmagazin vorgestellt werden. Eine „Followerin“ aus Kanada möchte gar ihre Hunde von Erika Diehn auf Porzellan verewigen lassen. „Es ist verrückt, was über die Sozialen Medien alles passiert“, erzählt die Bergkamenerin und malt gelassen weiter.

Ganz schön aufwändig ist die Herstellung dieser Eier-Kunstwerke, die beklebt und mit Perlen bestückt sind.

Fündig wurde am Sonntag aber auch, wer nicht unbedingt der Oster-Euphorie verfallen ist. Kleine selbstgehäkelte Anti Aggressions-Eier für den spontanen Abbau mörderischer Wut fanden ebenso begeisterte Abnehmer wie Schmückstücke aller Art, frischgebackene Waffeln, Taschen, gehäkelte Stolen, gebackene Lollis, gefilzte Pantoffeln oder BvB-Leuchttürme aus schwarz-gelben Blumentöpfen. Denn das prächtige Frühlingswetter tat sein Übriges, um die Kauflust anzufachen.