Offene Türen am Gymnasium eingerannt

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Es war das erste Mal, dass sie in ihrem Leben etwas vom Otto-Motor  gehört hat. Drei Minuten später konnte die 10-Jährige ihrem Vater einen fast wissenschaftlichen Vortrag über die Funktionsweise halten. In der Biologieklasse eine Etage tiefer war es für einen fast 11-Jährigen die leichteste Übung, eine Tulpe in ihre Einzelbestandteile zu zerlegen. Und um die Ecke entlockten gleich mehrere angehende Gymnasiasten dem Cello und der Geige die ersten Töne, als ob sie nie etwas anderes getan hätten.

Akribische Kleinstarbeit war im Chemieraum gefragt um "Abfall" herauszufiltern.
Akribische Kleinstarbeit war im Chemieraum gefragt um „Abfall“ herauszufiltern.
Angehende Musiktalente in Aktion - mit behutsamer Unterstützung.
Angehende Musiktalente in Aktion – mit behutsamer Unterstützung.

Beim Tag der offenen Tür des Gymnasiums outeten sich nicht nur echte Technik-, Biologie- und Musiktalente. Hier war ging es vor allem darum, die vielen Möglichkeiten der Schule kennen zu lernen und den Weg auf die weiterführende Schule möglichst zielsicher zu gestalten. Das Gymnasium machte es Eltern wie Kindern leicht, indem sie am Samstag alle Bereiche weit öffnete.  „Wir haben vor allem noch mehr Mitmachangebote auf dem Programm“, schildert Schulleiterin Bärbel Heidenreich.

Knobeln um die französischen Wörter.
Knobeln um die französischen Wörter.

 

 

So konnte im Sprachbereich um französische Wörter geknobelt, mit lateinischen Begriffen ein Memory-Spiel enträtselt und mit russischen Buchstaben die Matrioschka entpuppt werden. Ob Lackmus-Papier, heißer Draht, Leitfähigkeit von Flüssigkeiten oder die Möglichkeiten graphisch talentierter Informatik-Programme:  Hier gab es so viel zu entdecken, dass die Zeit für manchen allzu knapp wurde. Da waren die Tanz-Vorführungen in der Sporthalle und die Kunst-Ausstellung im Keller nur noch im rasanten Sprint mit ausgefeilter Logistik machbar.

Gut aufgestellt nicht nur mit der Laptop-Klasse

Faszinierend: Der eigene Herzschlag pocht in den Ohren.
Faszinierend: Der eigene Herzschlag pocht in den Ohren.

Denn schließlich warteten auch Gespräche und Informationen in den Klassenräumen. Wie sieht er aus, der Übergang von der Grundschule auf das Gymnasium. Wie ist das mit G8? Welche Möglichkeiten bietet die Schule über den Lernstoff hinaus? Für Bärbel Heidenreich ist das Gymnasium mit seinen rund 963 Schülern und 82 Lehrern gut aufgestellt. Für die neue Laptop-Klasse ist die erforderliche neue Datenleitung versprochen. Viele Angebote wie die Deutschförderung in den 5. Klassen sind ausgebaut. In den 8. Klassen bereichern Stunden des sozialen Lernens den Unterrichtsplan. Der Arbeitskreis aus Eltern, Schülern und Lehrern zur Optimierung von G8 hat hieran einen großen Anteil. Bildung durch Sprache und Schrift: Auch das gehört zum Lernalltag mit Blick auf aktuell ca. 20 Schüler, die eine Flucht hinter sich haben. „Davon profitieren alle“, betont Bärbel Heidenreich.

Interessante Crêpe-Varianten gab es zum Naschen - und dazu eine große Portion Koch-Spaß.
Interessante Crêpe-Varianten gab es zum Naschen – und dazu eine große Portion Koch-Spaß.

Vom Tag der offenen Tür profitierten nicht nur die künftigen Schüler und ihre Eltern. Auch die bereits aktiven Gymnasiasten hatten sichtbaren Spaß daran, Crêpes mit Hilfe von Kinderschokolade in schmackhafte Leckereien zu verwandeln, Hilfestellungen an den Instrumenten, Mikroskopen oder beim Stärketest zu geben. Wie in jedem Jahr mischten sich aber auch viele Ehemalige unter die Besucher, um mit ehemaligen Lehrern zu plaudern und frühere Mitschüler wiederzutreffen.