Briefe mit Zahlungsaufforderungen der „Parken & Management GmbH“ in Landshut haben bei vielen Nutzern des Parkhauses im Bergkamener Rathaus-Center für Verdruss. Wegen angeblicher Überschreitung der Parkhöchstdauer sollen 25 Euro auf dem Konto des Unternehmens eingezahlt werden. Wer nicht genau hingesehen hat, hat sofort gezahlt. Denn bei Überschreitung des Zahlungsziels droht die Einschaltung eines teuren Inkasso-Unternehmen. Wer das Schreiben sorgfältig gelesen hat, legt einen Widerspruch ein.
So ist auch Thomas Schauerte verfahren. Die „Parken & Management GmbH“ möchte jetzt kein Geld von ihm haben. Der Grund: Als kostenfreie Parkhöchstzeit wird in dem Schreiben 90 Minuten genannt. Schauerte, der Mitglied des Stadtrats und des Ausschusses für Bauen und Verkehr ist, pocht aber darauf, dass es 120 Minuten sein müssen, wie es auch im Parkhaus ausgeschildert ist. Seine Frau hat übrigens wegen eines ähnlichen „Vergehens“ auch ein Schreiben aus Landshut erhalten. Sie wartet noch auf eine Antwort auf ihren schriftlichen Wiederspruch.
Aktiv geworden ist inzwischen auch die Stadtverwaltung. Eine Reihe von Rathausmitarbeitern und auch Mitglieder des Stadtrats wie der Ratsausschüsse sind vom Parkraumüberwacher angeschrieben worden, was eigentlich nicht sein dürfte. Denn bevor das Rathaus-Center auf dem ehemaligen städtischen Grundstück gebaut wurde, hatte sich die Stadt vertraglich die kostenfreie Nutzung von rund 170 Parkplätzen auf der oberen Ebene zugesichert. Das gilt auch für den neuen Eigentümer und nach der Einführung der Überwachungsanlage zu Beginn dieses Jahres.
Bürgermeister Bernd Schäfer vermutet hinter den unberechtigten Zahlungsaufforderungen einen technischen Defekt in der Überwachungsanlage. Ein Nutzer aus dem Rathaus soll sogar sechs Wochen lang unberechtigt geparkt haben. „Das kann gar nicht sein“, betonte Schäfer.
Die Verwaltung hat deshalb bereits Kontakt mit dem Eigentümer und mit der „Parken & Management GmbH“ aufgenommen mit dem Ziel, dass die offensichtlichen technischen Fehler behoben werden. Wir haben deren Geschäftsführer Werne Nuoffer um eine Stellungnahme gebeten. Die Antwort kam schnell: „Unsere Service-Mitarbeiter/innen werden sich schnellstmöglich um Ihr Anliegen kümmern. Wir bitten um etwas Geduld.“