Neubau des Gesundheitshaus mit Kita bleibt eine Hängepartie

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Der geplante Bau eines Gesundheitshaus auf dem Gelände von Grimberg 3/4 in Weddinghofen bleibt eine Hängepartie. Knackpunkt ist weiterhin die Finanzierung des Projekts. Nach den jüngsten Informationen von der Beigeordneten Christine Busch steht die PueD-GmbH in Erfolgversprechenden Gesprächen mit einem deutschen Kreditinstitut. Endscheidend sollte hier vor wenigen Tagen eine Telefonkonferenz sein. Zur Vertragsunterzeichnung sei es danach nicht gekommen, weil ein Vorstandsmitglied des Instituts nicht an dieser Telefonkonferenz nicht teilnehmen konnte.

Hier soll das neue Gesundheitshaus mit Kindergarten gebaut werden: auf dem ehemaligen Parkplatz von Grimberg 3/4.

Immerhin sei ein Geschäftsführer der PueD GmbH jetzt soweit, mit Unterstützung seine eigene Hausbank das Grundstück am Kleiweg zu kaufen, berichtete Christine Busch am Dienstag dem Jugendhilfeausschuss. Den interessiert die Umsetzung der Pued-Pläne, weil mit dem Gesundheitszentrum auch ein neuer 4-Gruppen-Kindergarten errichtet werden. Den benötigt die Stadt dringend, um den gesetzlichen Anspruch auf einen Kindergartenplatz erfüllen zu können. Allerdings rechnet das Jugendamt jetzt damit, dass dieser Kindergarten erst mit dem Kindergartenjahr 2018/2019 in Betrieb gehen kann.

Trotz des planmäßigen Baus des Johanniter-Kindergartens an der Eichendorffstraße sieht die Lage, was Kindergartenplätze betrifft, nicht gut aus. Es ergibt sich in Bergkamen zurzeit ein rechnerischer Fehlbedarf von 67 Plätzen für Kinder von 3 bis 6 und von 96 Plätzen für Kinder von 2 bis 3 Jahren. Für die Altersgruppe U3 stehen zurzeit 210 Plätze in Kindertageseinrichtungen und 130 Plätze in Tagespflege, für Kinder 3 bis 6 Jahre rund 1.255 Plätze in Kindertageseinrichtungen zur Verfügung.

Der wichtigste Grund für die Kindergartenmisere ist ein eigentlich erfreulicher: „Es werden in Bergkamener wieder mehr Kinder geboren“, erklärte Christine Busch gegenüber dem Infoblog. Bis vor drei Jahren lauteten alle Prognosen, dass die Bevölkerungszahl geringer wird. Deshalb wurde bereits ein Kindergarten aufgegeben und auch Gruppen geschlossen.

Jetzt zeigt die Kurve wieder nach oben. Bergkamen zählt wieder über 51.000 Einwohner. Vom ungeahnten Bevölkerungswachstum sind auch die Nachbarstädte betroffen. Auch dort müssen die Planungen für die Kindergärten neu orientiert werden.

Eine Folge ist, dass potentielle Betreiber von Kitas jetzt auf die Städte zugehen. So hat sich ein Betreiber angeboten, für Bergkamen eine Kita nur für Kinder unter drei Jahren zu errichten. Das würde zwar rechnerisch die Notlage ein bisschen beheben, doch eine Kita ausschließlich für Kinder unter drei Jahren wünschen zurzeit weder das Jugendamt noch der Jugendhilfeausschuss. Ihr Hauptargument: Die Kinder müssten mitten in ihrer Kindergartenzeit die Einrichtung wechseln.