Mit selbstgemachten Handpuppen und Video-Dreh: Kinderkulturtage „Wir sind draußen“ machen Namen alle Ehre

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Es waren tolle und abwechlungsreiche Tage, die 30 Jungen und Mädchen bei der Jugendkunstschule erlebten. Aus „Wir sind draußen“ auf dem Rünther Bolzplatz an der Wierlingstraße wurde zwar nichts. Denn wären die 30 Kinder und ihre Betreuer den widrigen Wetterverhältnissen dieses Sommers schutzlos ausgeliefert gewesen. Doch mit der Verlegung der Kinderkulturtage zum Pestalozzihaus konnte man der Intention des Namens treu bleiben: Zwar blieb man in der Höhle des Löwen bzw. im Stammhaus der Jugendkunstschule – aber draußen waren dennoch alle nahezu die gesamte Zeit.

Die unterschiedlichen überdachten Bereiche des ehemaligen Schulhofs schützten die Kinder vor Regen – und warm genug war es zudem, um an den einzelnen Stationen kreativ sein zu können. Die Rückzugsmöglichkeiten im Inneren des Pestalozzihauses und der Jugendkunstschule wurden so nur sporadisch in Anspruch genommen, wenn technisches Equipment benötigt wurde.

Draußen war man zwar in getrennten Gruppen unterwegs, aber über Blickkontakt und Geräuschpegel doch miteinander verbunden. Und wenn in der einen Gruppe das eigens komponierte Titellied eingeübt wurde, dann summten die, die es vom Vortag schon kannten, mit oder hörten zu, was sie denn am nächsten Tag erwarten würde.

Aufgeteilt waren die Jungen und Mädchen nämlich in fünf Gruppen und durchliefen in diesen festen Einheiten einen fünfteiligen Spartenparcours. In diesem Jahr drehte sich nämlich alles um Puppentheater – und vom Figuren- über das Theaterbasteln bis hin zur Kulissengestaltung wurde alles behandelt, was wichtig war. Schnell vergaßen die Kinder die Anwesenheit der Theaterpädagogen, wenn die Ratte lustige Fragen stellte, der Maulwurf die Kinder kennenlernen wollte oder sich der Rabe in Szene brachte.

An den täglich wechselnden Stationen konnten die Kinder nicht nur einen spielerischen Einstieg in die kreativen Tätigkeiten finden, sondern auch ihr eigenschöpferisches Potential kennenlernen. Mit etwas Hilfestellung nähten Mädchen wie Jungen ihre Handpuppen aus Filzstoff zusammen und auch beim Sammeln von Naturmaterialien, um daraus Farben herzustellen, hatten alle gleichermaßen Spaß.

Da wurde gemörsert, die auch der kleinsten Brocken zu Pulver geworden war und mit den selbst hergestellten Naturfarben wurden nicht nur die Kulissen des Puppentheaters gefärbt, sondern auch so manche Mund-Nasen-Maske, um dem langweiligen weiß den Garaus zu machen.

Am Ende der Woche musste das traditionelle Abschlussfest zwar ausfallen, aber alle konnten im selbstgebauten Puppentheater mit selbstgemachten Vorhängen und Kulissen und mit selbstgenähten und gebastelten Handpuppen spielen. All das hatten sie bei Klara Ratajczak, Vasilij Plotnikov, Reinhild Altinger und Lisa Hähn gelernt. Wie man den Puppen allerdings Leben einhaucht, das erfuhren die Kinder von Anna von der Lohne und Nic Koray, die zudem den Kinderkulturtage-Song komponiert hatte. Eine bleibende Erinnerung sind für alle die Stop Motion Filme, die mit Medienpädagoge Oliver Idmann nach einem richtigen, selbst erstellten Drehbuch gedreht wurden.

Gefördert wurde das Projekt vom LionsClub BergKamen und im Rahmen der Regionalen Kulturpolitik Hellweg durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW. Wie immer gut angelegtes Geld. Denn die Kinder wurden nicht nur in ihrer Kreativität gefördert, sie hatten dabei auch noch eine riesige Menge Spaß.