Mehr Respekt vor dem Alter: Seniorenmagazin des Kreises Unna letztmalig erschienen

image_pdfimage_print

Mehr Respekt vor dem Alter fordert das Kreis-Seniorenmagazin „Unsere Zeitung“ in seiner jetzt erschienenen, gleichzeitig aber auch letzten Ausgabe und kritisiert die steigende Zahl von Übergriffen auf wehrlose und vor allem ältere Menschen. „Gerade ältere Menschen haben es verdient, ihnen Respekt zu erweisen und ihre Lebensleistung zu würdigen“, schreibt die von Landrat Michael Makiolla herausgegebene Publikation und sieht sich dabei an der Seite des Landes Nordrhein-Westfalen, das vom 14. bis 18. November zu einer „Woche des Respekts“ aufgerufen hat.

Auf das Wohl des Kreises Unna und seiner gesamten Bevölkerung stießen kürzlich beim Treffen der Rentner und Pensionäre der Kreisverwaltung in der Scheune von Haus Opherdicke Gerd Achenbach, Karl-Heinrich Landwehr und Michael Makiolla (von links) an. Alle drei verbindet der berufliche Werdegang zu unterschiedlichen Zeiten auf dem Chefposten der Kreisverwaltung und damit auch als Herausgeber des Kreis-Seniorenmagazins „Unsere Zeitung“.
Auf das Wohl des Kreises Unna und seiner gesamten Bevölkerung stießen kürzlich beim Treffen der Rentner und Pensionäre der Kreisverwaltung in der Scheune von Haus Opherdicke Gerd Achenbach, Karl-Heinrich Landwehr und Michael Makiolla (von links) an. Alle drei verbindet der berufliche Werdegang zu unterschiedlichen Zeiten auf dem Chefposten der Kreisverwaltung und damit auch als Herausgeber des Kreis-Seniorenmagazins „Unsere Zeitung“.

Das „Sprachrohr“ der Seniorinnen und Senioren des Kreises Unna stellt nunmehr allerdings nach 41 Jahren sein Erscheinen ein. „Leider ist diese Publikation für die ältere Generation den Sparbemühungen von Kreistag und Verwaltung zum Opfer gefallen“, schreibt Redaktionsleiter Egbert Teimann in seinem Schlusswort. In Zukunft werde es „Unsere Zeitung“ also nicht mehr geben! Gleichzeitig bedankt er sich bei dem Gründer des Blattes, Wilhelm Schirrmanns aus Dortmund, und bei der großen Leserschaft, „die uns über einen solch langen Zeitraum die Treue gehalten und uns ihre Aufmerksamkeit geschenkt hat“.

Der durch Fernsehen und Film („Lügen und andere Wahrheiten“) bekannte Schauspieler Thomas Heinze (rechts) war letzter  prominenter Gesprächspartner von Redaktionsleiter Egbert Teimann.
Der durch Fernsehen und Film („Lügen und andere Wahrheiten“) bekannte Schauspieler Thomas Heinze (rechts) war letzter
prominenter Gesprächspartner von Redaktionsleiter Egbert Teimann.

Wenn auch die Fortführung der Zeitung im Hinblick auf den demographischen Wandel wünschenswert wäre, so solle nicht verkannt werden, „dass der Kreis Unna über vier Jahrzehnte ‚Unsere Zeitung’ herausgegeben, ideell und finanzielle jederzeit unterstützt und gefördert hat“. Dafür gebühre den Verantwortlichen Dank und Anerkennung, begleitet mit der Erwartung, die Belange der älteren Generation auch in Zukunft weiter nachhaltig zu vertreten, schreibt der Redaktionsleiter.

Noch einmal können die Senioren in „ihrer“ Zeitung blättern, Informationen sammeln und Unterhaltung genießen. Der Themenkomplex Pflege spielt dabei ebenso eine Rolle wie Fitness im Alter, das richtige Verhalten im Straßenverkehr, die Aktivitäten der Kreis-Seniorenkonferenz oder aber die Altersweisheiten aus dem Munde Prominenter. Auch über historische Dokumente vom ersten Toten des Zweiten Weltkrieges bis hin zum Untergang des Kreuzfahrtschiffes „Wilhelm Gustloff“ am 30. Januar 1945 mit über 9.000 Toten wird berichtet. 

Bernhard Brink: Autogramm mit Gruß an die Senioren und Seniorinnen im Kreis Unna.
Bernhard Brink: Autogramm mit Gruß an die Senioren und Seniorinnen im Kreis Unna.

Mit dem durch Film und Fernsehen bekannten Schauspieler Thomas Heinze und dem Schlagerstar Bernhard Brink sind gleich zwei Prominente in der letzten Ausgabe des Kreis-Seniorenmagazins vertreten. Der beliebte Sänger hat sich diesmal unter die Schriftsteller gewagt und erzählt in seinem Buch „Von hier bis zur Unendlichkeit“ die Krankheitsverläufe seines an Alzheimer verstorbenen Vaters und warum Musik für demenzkranke Menschen besonders wichtig ist. Im Übrigen wünscht Bernhard Brink in einem handgeschriebenen Gruß „allen Senioren und –innen das Beste“. 

Noch einmal haben schreibgewandte Senioren für die Gleichaltrigen zur Feder gegriffen. Horst Weckelmann (Unna) berichtet über die gute Nachbarschaft und das freundliche Miteinander in Massen, während Evamarie Baus-Hoffmann (Fröndenberg) an die „Kartoffelferien“ vor 75 Jahren erinnert. Erika Freigang (Kamen) schreibt über das Erlebnis mit „ihrem“ Froschkönig und Jürgen Korvin (Unna) informiert über das Krankheitsbild Morbus Parkinson und die Betreuungsarbeit durch das Parkinson-Forum Unna. Schließlich blättern Eva und Eugen Holtkamp (Waltrop) unter dem Titel „Raubritterburg und Folterkammer“ in der Geschichte von Schloss Wilbringen bei Lünen. Mit Gedichten sind Harry Eicke (Fröndenberg) und Manfred Michel (Kamen-Heeren) vertreten, während Jürgen Thoms (Unna) die letzte Ausgabe des Kreis-Seniorenmagazins mit zwei Fotos illustriert. 

„Unsere Zeitung“, die Seniorenzeitschrift des Kreises Unna,  liegt in den Dienststellen der Städte und Gemeinden sowie des Kreises Unna aus und kann kostenfrei mitgenommen werden.

1 Kommentar

  1. Die heutige Jugend und Generation weiß doch garnicht mehr was Respekt vor der älteren Generation ist. Habe es heute morgen selber wieder im Bus erlebt, der Bus voll mit Schüler zwischen 14-16 Jahren ältere Leute steigen zu da steht niemand auf und bietet seinen Platz an. Ich habe es anders gelernt . Traurig, traurig sowas.

Kommentare sind deaktiviert.