Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat im Haushaltsjahr 2016 rund 188 Millionen Euro (2015: 179,2 Millionen Euro) im Kreis Unna ausgegeben. Der Kreis zahlte im selben Jahr einen Mitgliedsbeitrag von 96,1 Millionen Euro (2015: 90,1 Millionen Euro) an den Kommunalverband. Die Differenz stammt im Wesentlichen aus Bundes- und Landesmitteln. Das erklärten jetzt die in der LWL-Landschaftsversammlung vertretenen Abgeordneten des Kreises.
Mit dem größten Teil des Geldes unterstützte der LWL behinderte und pflegebedürftige Menschen. Insgesamt flossen rund 117,8 Millionen Euro (2015: 111,9 Millionen Euro) in diese sozialen Aufgaben, beispielsweise an das Projekt Langzeit in Unna und die Hellweg Werkstätten in Bergkamen.
In der Landschaftsversammlung ist der Kreis Unna durch Wilhelm Jasperneite (CDU), Marco Morten Pufke (CDU), Brigitte Cziehso (SPD), Sascha Alexander Kudella (SPD), Ursula Lindstedt (SPD) und Werner Sell (Die Linke) vertreten.
„Menschen mit Behinderung sollen durch die finanzielle Unterstützung möglichst gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können“, sagten die Abgeordneten. Zu einem normalen Leben gehört auch das Wohnen in den eigenen vier Wänden: Der LWL fördert daher das Ambulant Betreute Wohnen als Alternative zum stationären Leben im Wohnheim. Im vergangenen Jahr unterstützte der Kommunalverband deshalb 1.165 (2015: 1.095) Menschen im Kreis Unna dabei, alleine oder mit anderen in der eigenen Wohnung leben zu können.
2016 zahlte der LWL im Kreis Unna für 940 (2015: 940) Wohnheimplätze. Außerdem finanzierte er 1.650 (2015: 1.645) Arbeitsplätze in Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Betriebe, die – gemessen an ihrer Mitarbeiterzahl – zu wenige schwerbehinderte Menschen beschäftigen, entrichten eine Ausgleichsabgabe. Aus diesen Mitteln investierte das LWL-Integrationsamt im letzten Haushaltsjahr rund zwei Millionen Euro (2015: 2,2 Millionen Euro), um Menschen mit Behinderung ins Arbeitsleben zu integrieren, ihren Arbeitsplatz den eigenen Bedürfnissen entsprechend anzupassen oder zu erhalten.
241 (2015: 244) Kinder mit Behinderungen aus dem Kreis Unna besuchten 2016 einen För-derschulkindergarten oder eine Förderschule des LWL. Rund 3,3 Millionen Euro (2015: 3,3 Millionen Euro) zahlte der Landschaftsverband dafür, dass 465 (2015: 472) behinderte Kinder zusammen mit ihren Altersgenossen ohne Behinderung eine von 170 (2015: 170) Regel-Kindertageseinrichtungen besuchen konnten.
An Entschädigungsleistungen zahlte das LWL-Amt für Soziales Entschädigungsrecht 2016 etwa 5,2 Millionen Euro (2015: 5,7 Millionen Euro). Zu den Leistungsempfängern gehörten unter anderem 359 Kriegsopfer und Hinterbliebene.
Weiterhin arbeiteten im Kreis Unna im vergangenen Haushaltsjahr 80 (2015: 73) Menschen im Dienst des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, nämlich in den Außenstellen der LWL-Kliniken Dortmund und Hamm.