Legionäre stehen stramm für die Eröffnung im Römerpark – Rauchopfer inklusive

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Feierliches Rauchopfer für die neue Römerparksaison.Der Fächer aus Pfauenfedern hat auch nicht viel geholfen. Die in Reih und Glied aufgestellten Schilde flimmerten in der brütenden Hitze und die Opferschale brauchte eigentlich kein Feuer, um den Weihrauch zu entflammen. Das hätten sich die römischen Soldaten der Legio XIX wohl auch nicht träumen lassen, dass sie zum Dienstantritt in Germanien fast dasselbe Klima erwartete wie in ihrer Heimat.

Abmarsch der Legionäre in Reih und Glied.

Unter den Helmen und Kettenhemden war jedenfalls am Samstag reichlich der so berühmten Disziplin gefragt, als die Legionäre in Reih und Glied immerhin im Schatten hinter der Holz-Erde-Mauer aufmarschierten. Endlich war das überhaupt wieder möglich. Im Vorjahr hatten die ersten Coronawellen alle römischen Aktivitäten auf Eis gelegt. Deshalb schwitzten alle Beteiligten vom Centurio bis zum Senator mit ausgewiesener Freude. Sogar aus Italien und den Niederlanden waren die Soldaten aufmarschiert. Schließlich ging es um nichts anderes als die offizielle Saisoneröffnung im Römerpark.

Ehrenauszeichnung für den ehemaligen Bürgermeister.

Mit der offiziellen Übergabe der Hausordnung an den Beigeordneten und Kulturdezernenten Marc Alexander Ulrich im stilechten Stuhl war dieser traditionelle Akt formell bewältigt. Dazu gehörte unter Beteiligung des Fördervereins auch ein ordentliches Rauchopfer mit Weihrauch, damit wenigstens dieses Jahr ein gutes wird. Die Legionäre erhielten hernach ihren Sold und konnten den gleich in der nahe gelegenen Taverne für nicht ganz historisch echte Bratwürstchen und Wein verprassen. Vorher gab es aber noch eine besondere Zeremonie: der ehemalige Bürgermeister Roland Schäfer erhielt mit einer originalgetreuen Armilla eine fast echte römische Auszeichnung für verdiente Soldaten. Eine Wertschätzung für sein jahrelanges Engagement für den Römerpark. Auch eines verstorbenen Mitstreiters gedachten die Soldaten, bevor sie in Reih und Glied wieder abmarschierten.

Antreten zum Wachdienst auf der Lagermauer.

Nicht alle konnten sich danach erholen. Manche mussten zum Wachdienst auf der Mauer antreten. Andere präsentierten ihre Ausrüstung und erläuterten, was sich hinter den einzelnen Abzeichen verbarg. Denn schließlich waren auch einige Besucher gekommen, um alles über das Römerlager, den Nachbau der Holz-Erde-Mauer und die römischen Legionäre zu erfahren. Das freute nicht nur Museumsleiter Marc Schrader. Auch das gesamte Team der Ehrenamtlichen war froh, wieder in die Rolle als römische Statisten schlüpfen zu dürfen. „Ohne das große Engagement jedes einzelnen wäre das alles hier gar nicht möglich“, betont Schrader. Auch das nicht, was an den kommenden Wochenende geplant ist. Am Handwerkerunterstand können die Besucher beobachten, wie die einzelnen Bauteile für eine Erweiterung der Mauer samt Tor entstehen und welche Werkszeuge dafür schon in der Antike verwendet wurden. „Wir wollen die Lebendigkeit nach der langen Corona-Durststrecke zurück an diesen Ort holen.“

Das ist am Samstag schon einmal eindrucksvoll gelungen. Wer will, kann sich davon demnächst wieder samstags und sonntags von jeweils 12 bis 17 Uhr überzeugen – bis zum Saisonende am 30. Oktober, sofern nicht weitere Covid-Mutanten dazwischen kommen.