Mit dem Erzählband „Lass es Liebe sein“erscheint in diesen Tagen ein weiteres Buch von Gerd Puls. Im Frühjahr brachte der Schriftsteller und frühere Kamener Schulleiter bereits das Erinnerungsbuch „Beste Aussicht, Westfälische Grüße“ heraus.
Der neue Band „mit liebevollen Erzählungen, die es in sich haben“, so die Verlagsankündigung, dreht sich rund um das „weite Feld Liebe“ und behandelt in 14 Geschichten vielfältige, häufig überraschende und abwechslungsreiche „liebevolle“ Begegnungen, Aufeinandertreffen und Konstellationen zum Thema.
Dabei kommt bei Puls Liebe und was im Einzelfall dafür gehalten wird, mitunter auch auf Umwegen oder Irrwegen daher. Es gibt schmale Trampelpfade, auf denen sie unterwegs ist, mitunter gefährliche Abwege und Abgründe, aber auch prachtvolle Boulevards, die dennoch ein Scheitern nicht ausschließen.
Mitunter nähert sich die Liebe schüchtern und leise durch Hintertüren, auf der anderen Seite oder in der nächsten Geschichte rennt sie polternd und stürmisch sperrangelweit geöffnete Portale ein. Wichtig ist für Puls dabei stets ein Fünkchen Humor oder aber auch eine kleine Portion Sarkasmus. Somit bieten die Texte ein breites Spektrum und zeigen Puls als ideenreichen Autor, dem auch plötzliche und unerwartete Wendungen wichtig sind.
„Oft bleiben Vorstellungen unerfüllt, und Liebe oder was dafür gehalten wird, bewegt sich im Kreisverkehr oder endet in der Sackgasse,“ bemerkt der Autor. So ergeben sich neben zarten ersten Berührungen auch herbe Enttäuschungen sowie lustvolle Begegnungen oder gar mörderische Beziehungen.
„Ich wollte keinesfalls ein „politisch korrektes Buch“ schreiben,“ so Puls. „Beide Geschlechter und ihre Rollen sollten gleichermaßen intensiv beleuchtet und kritisch hinterfragt werden. Ich hoffe, dass mir das einigermaßen ausgewogen gelungen ist.“
Auch Reise durch die jüngste Vergangenheit
So bietet das Buch gleich eine ganze Reihe unterhaltsamer und amüsanter, oft unbeschwerter und temperamentvoller, dann wieder nachdenklicher und melancholischer Erzählungen mit Titeln wie „Tage mit Uschi, Unter die Haut, Gut gebettet, Austausch, Amors Pfeile, Erste Hilfe oder auch Letzte Fahrt“, in der Abschiednehmen und Neubeginn gleichermaßen thematisiert werden.
Gleichzeitig begibt sich Puls auf Zeitreisen durch unsere jüngere Vergangenheit und beleuchtet unterschiedliche Sichtweisen und Einstellungen. Dabei unternimmt er auch kleine Reisen durch unsere Region, spielen doch die meisten seiner Erzählungen im Raum Dortmund, im Ruhrgebiet und natürlich im Kreis Unna. Zwei kleine Ausflüge an die Nordsee am Anfang und am Schluss des Buches bilden nicht nur eine geografische Klammer. Gleichzeitig wird in den Texten jugendliche Aufbruchstimmung, das Suchen und Tasten nach Erfüllung und Sehnsucht nach Liebe in jungen Jahren, sowie im fortgeschrittenen reifen Alter „liebevoll“ gegenüber gestellt und in Szene gesetzt.
Von Gerd Puls stammt auch die Titelzeichnung „Gegen Mittag“.
„Lass es Liebe sein“, erschienen im Brockmeyer Verlag Bochum, umfasst 236 Seiten, kostet 13,80 €uro und ist im Buchhandel erhältlich.