Rund vier Jahre wurde über die Ausweisung des neuen Gewerbegebiets „Rünthe Süd-West“ gestritten. Am Dienstag hat der Stadtentwicklungsausschuss auf Antrag der CDU und mit den Stimmen aller Fraktionen einen Schlussstrich gezogen: Das Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans soll nicht weiter verfolgt.
Auch der 1. Beigeordnete Dr. Hans-Joachim Peters sah keine Chance mehr, die Ausweisung einer über 8 Hektar großen Gewerbefläche zu realisieren. Der Haupteigentümer wolle sich von seinem Acker nur im Rahmen eines Flächentauschs trennen – und zwar nur in Rünthe. Dies sei unmöglich, erklärte Peters.
Die Verwaltung will sich jetzt auf die Suche nach Alternativen begeben. Inzwischen wird sogar der Stadt zugestanden, ihr Angebot an Gewerbeflächen um über 14 Hektar zu vergrößern. Dass das schwierig sein wird, ist allen klar: Zwei Flächen, das Gelände von Schulze-Elberg in Rünthe und an der Lünener Straße in Weddinghofen kommen nicht infrage. Neue Gewerbeflächen, so die Bedingung, müssen direkt an Siedlungsflächen angrenzen. Egal, was man sich nun ausguckt: Es wird wie in Rünthe den Bürgerprotest provozieren.
Den Wirtschaftsförderern wird jetzt vermutlich nichts anderes übrig bleiben, als die Gespräche mit Bayer über deren 40 Hektar großen Reservefläche und mit Steag über die Nachnutzung des Kraftwerksgeländes in Heil (45 Hektar) abzuwarten. Der Stadt Bergkamen gehört dann noch eine sechs Hektar große Fläche an der Werner Straße südlich der Bahnlinie, das als Sondergebiet ausgewiesen ist.