Hinschauen und Zuhören bei der Film- und Fotoausstellung „HALT“ in der Online-Galerie „sohle 1“ lohnt sich doppelt.
Acht Positionen, eine Ausstellung: Der besondere Reiz der von der Dortmunder Künstlerin Iris Wolf kuratierten Online-Ausstellung „HALT“ ist, dass jede*r der beteiligten Fotokünstler*innen eine eigene, außergewöhnliche Perspektive auf das kreative Arbeiten im Lockdown eröffnet. Wer auf die Website der Stadtgalerie Bergkamen unter galerie-sohle1.de oder unter dem Link kunstinbergkamen.pageflow.io/halt klickt, begibt sich auf eine Reise durch skurrile, bunte, berührende und heitere Bilderwelten, hört sehr persönliche, dokumentarische oder auch nachdenkliche Geschichten. Das Onlinetool leitet die Betrachter*innen durch die Ausstellung, verführt zum Innehalten, Anhalten oder Festhalten. Manches Bild will länger betrachtet werden? Kein Problem, die Betrachter*innen haben ausreichend Zeit zum genauen Hinschauen. Den Text noch einmal hören? Ein Klick, und die Tonspur beginnt von Neuem.
Kunst gewinnen
Es lohnt sich, intensiv zu betrachten und genau hinzuhören: Fred Hüning zum Beispiel „versteckt“ in seinem Beitrag ein Gewinnspiel. Der international anerkannte Künstler verlost sein Pop-Art-Werk „Rote Banane grüßt Blauen Reiter“. Wer das „unseelige C-Wort“, das sich im Bild versteckt hat, entdeckt, kann das Lösungswort an die Ausstellungsadresse enthalten@web.de senden und nimmt an der Verlosung teil. Fred Hünings Beiträge für die Ausstellung unter der Headline „inneHALTen“ basieren auf seinem Frühlingstagebuch für die Zeitung TAZ. Seine Bilder und Geschichten erzählen mit einem Augenzwinkern, was ihm während diverser Landpartien durch den Kopf ging: Küssen und dabei lachen! Lachen und dabei küssen! Wie gesund ist das denn? Oder: Liebe lässt sich nicht lockdownen. Neben Ausstellungen in Deutschland waren die Arbeiten von Fred Hüning bereits in Großbritannien, Frankreich, Rumänien, Polen, China und den USA zu sehen. [fredhuening.de]
HALT – eine Ausstellung, acht Positionen
Insgesamt sind die Werke von acht Künstler*innen in der Ausstellung zu sehen, neben Fred Hüning sind das:
- Katrin Streicher [katrinstreicher.com]
- Debora Ruppert [deboraruppert.com] in Kooperation mit Rebecca Rütten
- Tobias Wuntke [tobiaswuntke.de]
- Marzena Skubatz [marzenaskubatz.com]
- Marlena Waldthausen [marlena-waldthausen.de] in Kooperation mit Miriam Dahlinger (Texte)
- Iris Wolf [iriswolf-fotografie.de]
- Claudia Wiens [claudiawiens.com]
Anschauen und Mitmachen
Am Ende des virtuellen Rundgangs sind die Betrachter*innen eingeladen, ihre Gedanken, Gefühle und Erfahrungen im Hinblick auf das Leben während der Pandemie einfließen zu lassen. Anhand von Leitfragen werden sie aufgefordert, ihr aktuelles Befinden zu hinterfragen und einige Sätze oder Audios an die Adresse enthalten@web.de zu senden. Die Zuschauer*innen-Beiträge fließen dann nach und nach in die Ausstellung ein. HALT! Was denken Sie, wenn Sie diesen Begriff lesen? Iris Wolf: „Mich interessiert, wie die unterschiedlichsten Menschen mit der Achterbahn der Gefühle in diesen Zeiten umgehen.“