Kreistag beschließt Katastrophenschutzbedarfsplan

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Kriege, Klimawandel, Corona – die Krisen der letzten Jahre zeigen: Es besteht dringender Handlungsbedarf im Bereich des Katastrophenschutzes. Planvoll vorgehen, um gut aufgestellt zu sein, ist daher die Devise der Kreisverwaltung, die einen Katastrophenschutzbedarfsplan aufgestellt hat. Der Kreistag gab in seiner Sitzung am 10. Dezember dafür grünes Licht.

Konkret soll er sein. Daher hat der Fachbereich Bevölkerungsschutz in gutachterlicher Begleitung insgesamt zwölf potentielle Szenarien identifiziert. Grundlage dafür waren unter anderen die topografische Lage, die vorhandene Verkehrsinfrastruktur und die im Kreis angesiedelten Unternehmen. „Daraus haben wir mögliche Gefahrenlagen abgeleitet und mit den Beteiligten im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz im Kreisgebiet in Workshops bearbeitet“, so Fachbereichsleiter und Kreisbrandmeister Martin Weber.

Die Gefahrenlagen sind unter anderem: Stromausfall, Cyberangriff, Unwetter, Hitze und Dürre. Aber auch eine Pandemie, Terrorangriffe oder eine Tierseuche sind denkbare Szenarien, auf die der Kreis möglichst gut vorbereitet sein muss. Der Plan nimmt dabei die Szenarien genau in den Blick.

Szenario „Stromausfall“
Etwa den Stromausfall: Ist die Trinkwasserversorgung sichergestellt? Wie lange können Krankenhäuser weiterbetrieben werden? Woher kommt der Kraftstoff für die Einsatzfahrzeuge? Können Supermärkte noch mit Lebensmitteln versorgt werden? Mit welchen Schäden und Problemen ist bei der Bevölkerung zu rechnen? Der Kreistag hat nun mit der einstimmigen Verabschiedung mit diesem Katastrophenschutzbedarfsplan definiert, welches Sicherheitsniveau für den Katastrophenschutz in der Laufzeit der kommenden fünf Jahre erarbeitet werden soll.

Aus den Szenarien wurden insbesondere organisatorische aber teilweise auch technische Bedarfe wie Fahrzeuge und Einsatzmittel abgeleitet, um zukünftig gut auf diese für das Kreisgebiet realistischen Einsatzlagen zum Schutz der Bevölkerung und Infrastruktur vorbereitet zu sein. Beispielsweise muss ein Notstromkonzept erarbeitet werden, ein Treibstoffkonzept, die Kommunikationswege müssen klar und definiert sein, es müssen Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen werden und Anlaufstellen für die Bevölkerung. Manches gibt es schon, an weiterem muss gearbeitet werden.

Anforderungskatalog
Insgesamt zwölf solcher Szenarien werden durchleuchtet und Anforderungen erstellt, um im Ernstfall gut aufgestellt zu sein und auf vorhandene Strukturen und Informationen zurückgreifen zu können. Dabei zeigt sich unterm Strich: Es gibt noch viel zu tun. In vielen Bereichen gibt es Rückstände, die es aufzuholen gilt. Es wird ein größeres Gefahrenabwehrzentrum benötigt, mehr Personal, mehr Fahrzeuge, mehr Material und weitere Konzepte.

Ein priorisierter Maßnahmenkatalog soll helfen, die bestehenden Rückstände aufzuholen. „Der Plan zeigt, dass es richtig und wichtig ist, dass wir den Blick auf den Bevölkerungsschutz legen“, so Landrat Mario Löhr. „Richtig war es auch, einen eigenen Fachbereich dafür zu gründen und alle Strukturen unter die Lupe zu nehmen. Ich will da am Ball bleiben und den Kreis Unna für die Zukunft gut aufgestellt wissen.“ PK | PKU

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