von Andreas Milk
Alkohol und Karim H. (Name geändert) – keine gute Kombination. Der 20-jährige Azubi aus Bergkamen hatte schon mehrmals mit dem Jugendrichter in Kamen zu tun, unter anderem wegen Körperverletzung und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte. Und jetzt war es wieder so weit: Es ging um einen Vorfall Mitte Februar bei McDonald’s in Hagen-Haspe. „Wie in einem Drogenrausch“, so beschrieb seinerzeit ein Zeuge H.s Verhalten in dem Schnellrestaurant. Karim H. selbst hat so gut wie keine Erinnerung. Er sei „etwas sehr betrunken“ gewesen.
An jenem Februartag hatte er zuerst eine Hochzeitsfeier besucht und eben Alkohol konsumiert. Die Sache bei McDonald’s geschah dann morgens gegen zwei Uhr. Es kam dort wohl zu einer Attacke anderer Gäste auf H. selbst. H. wiederum hatte im Getümmel und im Rausch arge Probleme, Freund und Feind auseinanderzuhalten, und griff einen Mann an, der ihm hatte helfen wollen. Schließlich rückte die Polizei an. Die Beamten hatten Mühe, H. zu bändigen. Laut Protokoll trat und spuckte er und haute allerhand Drohungen und Beleidigungen raus. Zitat: „Ich esse eure kleinen Eier!“ Inzwischen hat sich Karim H. brieflich entschuldigt. Persönlich beim Prozesstermin konnte er das nicht: Der Richter hatte niemanden aus Hagen vorgeladen, denn die Beweislage war so weit klar, und Karim H. und sein Verteidiger hatten vorab mitgeteilt, die Tatvorwürfe würden eingeräumt.
H. habe aus seiner Vorgeschichte „nichts gelernt“, fand der Vertreter der Staatsanwaltschaft. H.s Verteidiger erwiderte: Doch – sein Mandant sei seit Februar „absolut abstinent“. H. selbst versicherte: „Das wird nie wieder passieren.“ Seine Zukunftsaussichten sind gut: Nach Ausbildungsabschluss hat er eine Übernahmegarantie. Verurteilt wurde er vom Richter nach Erwachsenenstrafrecht. Eine Geldstrafe von 90 Tagessätzen à 15 Euro muss er zahlen. Wegen des Alkoholkonsums vor der Tat wurde ihm eine verminderte Schuldfähigkeit zugestanden.
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