Kirchenkritiker Eugen Drewermann vor 75 Jahren in Bergkamen geboren

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Der bekannte Kirchenkritiker, Psychotherapeut und Autor feiert an diesem Samstag seinen 75. Geburtstag. Er wurde als Sohn einer Bergarbeiterfamilien am 20. Juni 1940 in Bergkamen geboren.

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Eugen Drewermann im Bergkamener studio theater.

Die Kindheitserlebnisse der Bombenangriffe 1944 und im Frühjahr 1945 auf Bergkamen haben sein späteres Leben entscheidend geprägt. Miterleben musste auch die Not, die durch das Grubenunglück 20. Februar 1946 auf der Schachtanlage Grimberg ¾ zusätzlich verschärft wurde. Sein Vater arbeitet auf dieser Schachtanlage, befand sich aber nicht in der Schicht, die durch die verheerende Schlagwetterexplosion betroffen war.

Es ist kein Wunder, dass er Pazifist wurde und sich bis heute gegen Kriege engagiert einsetzt, wie sie auch immer offiziell begründet sein möglich. Das er Theologe wurde, war nur folgerichtig.

Bundesweit bekannt wurde Eugen Drewermann Anfang der 1990er Jahre, als er in einem Spiegelinterview die Jungfrauengeburt Jesu als historischen Fakt anzweifelte. Der Paderborner Erzbischof Degenhardt entzog ihm die Lehrerlaubnis und verbot später auch zu predigen.

Eugen Drewermann hat in Bergkamen viele Freunde und Anhänger. Mindestens einmal im Jahr besucht er seine Vaterstadt. Anlass ist jeweils ein Vortrag im Rahmen der DGB/VHS-Arbeitsgemeinschaft  „Arbeit und Leben“. In der Regel stellt er im studio theater sein neues Buch vor. Während andernorts für seine Auftritte Eintrittsgelder verlangt werden, verzichtet er in seiner Vaterstadt darauf. Stattdessen bitten er und „Arbeit und Leben“ um eine Spende für einen sozialen Zweck.

So ist es auch am 7. September 2015. Eugen Drewermann stellt „Grenzgänger“ vor, das im kommenden  Juli im Patmos-Verlag erscheinen soll. Dabei geht es um Rebellen, Frevler und Heroen in den antiken Mythen. Diese klassischen Mythen über rachsüchtige Götter prägen die Vorstellungen vieler Menschen bis heute. Dagegen stellt das Christentum mit dem Gott Jesu, dem barmherzigen Vater, der in die Freiheit ruft, ein heilsames Gegenbild. „Eugen Drewermann zeigt anschaulich an vielen Beispielen, wie Verständnis, Mitleid und Vertrauen in ein absolutes Gegenüber die Angst in der menschlichen Seele überwinden können“, so „Arbeit und Leben“.