Kinderspielplatz und 20 Stellplätze mehr an der neuen Moschee

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Sachlich und fast geschäftsmäßig verlief die Vorstellung und Diskussion über die geplante neue Moschee an der Karl-Liebknecht-Straße. Dass ausgerechnet an diesem Abend ab 20.45 Uhr Schalke 04 sein Auswärtsspiel in der Champions League bei Galatasaray in Istanbul auswärts bestritt, mag den einen oder anderen etwas öfters auf die Armbanduhr schauen lassen.

Parkplatz Karl-Liebknecht-Straße
Auf dem Parkplatz an der Karl-Liebknecht-Straße soll die neue Moschee entstehen.

Architekt Mehmet Karademir hatte es jedenfalls eilig: Er ist ein Bekennender in Königsblau. Ein anderer Grund liegt sicherlich auch darin, dass Ängste, die einige Vereinsvertreter hegen, nicht offen in der großen Runde ausgesprochen wurden, dafür aber nach Veranstaltungsschluss vor der Tür des Treffpunkts. Die Kirchengemeinde verlören immer mehr an Mitglieder, während die islamische Gemeinde immer größer werde, hieß es da in kleiner Diskussionsrunde. Das Argument, dass der Islam sicherlich irgendwann den gleichen Schrumpfungsprozess mitmachen werde wie die christliche Gemeinschaft, wirkte da wenig überzeugend.

 Jugendliche von der Straße holen

Die DITIB-Gemeinde Bergkamen-Mitte zählt nach eigenen Angaben aus dem Frühjahr vergangenen Jahres rund 300 Mitglieder. Selbst wenn hier nur die Männer berücksichtigt worden sind, liefe jeder Vergleich zugunsten der christlichen Kirchengemeinden aus.

Eine neue größere Moschee brauche die DITIB-Gemeinde vor allem, weil am bisherigen Standort am Wiehagen ein Sozialleben wegen der fehlenden Räume nicht möglich sei, erklärte ihr Vorsitzender Süleyman Battal. Dringend notwendig sei es, durch Jugendlichen attraktive Freizeitangebote „von der Straße“ herunterzuholen.  Ausreichenden Platz werden auch die Kinder erhalten. Neben der Betreuung sind Nachhilfen in Mathe, Englisch und in anderen Fächern geplant. Battal betonte, dass diese Angebote, dazu sollen auch ein Jugend- und ein Senioren-Café gehören, offen für alle seien – egal ob Muslim oder nicht. Auf Nachfrage einer Erzieherin konkretisiert Battal, dass die Betreuungsangebote erst ab 16 Uhr stattfinden und deshalb keine Konkurrenz zu den Kindertagesstätten und Offenen Ganztagsschulen darstellten.

Zwei Wünsche der Nachbarschaft erfüllt

Süleyman Battal und seine Mitstreiter hatten bereits im Januar die direkten Anlieger der Karl-Liebknecht-Straße zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Einige ihrer Anregungen sind in die neuen Pläne für das rund 4000 Quadratmeter große Grundstück eingeflossen. So wird die Zahl der Parkplätze, die von allen genutzt werden können – auch an Markttagen – von bisher vorgesehen 80 auf 100 erhöht. Architekt Mehmet Karademir erklärte, dass zurzeit auf dem vorhandenen Parkplatz rund 40 Fahrzeuge abgestellt werden könnten.

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Karl-Liebknecht-Straße

Auch einen zweiten Wunsch der Anlieger will die DITIB-Gemeinde erfüllen: den Bau eines Kinderspielplatzes, der von allen Mädchen und Jungen in der Nachbarschaft genutzt werden kann. Hierfür sind jetzt auf dem Vorplatz der Moschee, auf dem auch ein Pavillon errichtet werden soll, 100 Quadratmeter vorgesehen. Die Bestückung mit Geräten soll in Absprache mit dem Jugendamt erfolgen. Auch diese Kosten will die DITIB-Gemeinde tragen. Das gesamte Projekt wird mit 2,5 bis 3 Millionen Euro zu Buche schlagen.

Offen ist hingegen, ob die neue Moschee tatsächlich so aussehen wird wie die Computeranimation, die Architekt Karademir auch am Mittwochabend im Treffpunkt präsentierte. „Über die Formensprache und Farbgestaltung gibt es noch Abstimmungsgespräche mit der Stadt“, erklärte er. Auch das bei solch einem Bauvorhaben notwendige Lärmgut liegt noch nicht vor.

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