Jetzt kommt es doch: das „Handlungskonzept barrierefreie Stadt Bergkamen“. Das fordert die SPD-Fraktion in einem Antrag für die nächste Ratssitzung am 14. Dezember.
Darüber wundert sich nun die CDU-Fraktion. Erst vor rund einem Monat habe sie in einem Antrag solch ein Handlungskonzept gefordert. Der sei aber von der SPD-Mehrheit abgelehnt worden, erklärt CDU-Fraktionschef Thomas Heinzel. Begründung sei gewesen, dass die Verwaltung die dafür notwendige Bestandsaufnahme nicht leisten könne und die Vergabe an einen externen Gutachter zu teuer sei.
Während die CDU nun auf ihr „Erstgeburtsrecht“ pocht, erklärt die SPD, dass ihr Antrag deutlich über angeregte Einzelaspekte der Fraktionen von CDU und Grüne“ hinausgehe. Das geforderte Konzept „soll Inklusionsbelange in sämtlichen Lebenslagen berücksichtigen und die Thematik in all seinen Facetten aufgreifen“, so SPD-Fraktionschef Bernd Schäfer. Der Antrag der Grünen bezieht sich lediglich auf den „Treffpunkt“: „Körperbehinderte Menschen können die Räumlichkeiten in der 1. Etage des Gebäudes nicht nutzen, da nur eine Treppe vorhanden ist. Dies gilt sowohl für Besucher als auch für mögliche Dozenten der VHS.“ Deshalb sollten im nächsten Haushaltsplan 50.000 Euro bereitgestellt werden, um im Treffpunkt Barrierefreiheit herzustellen.
Laut SPD sollen an der Entwicklung des Gesamtkonzepts insbesondere die Betroffenen beteiligt werden. „Wir Ratsmitglieder können uns wohl zum ganz überwiegenden Teil glücklich schätzen, im Alltag nicht auf Rücksichtnahme und Hilfe durch andere angewiesen zu sein. Es fällt unglaublich schwer, sich in die Situation eines Blinden, eines Gehörlosen, eines Rollstuhlfahrers etc. wirklich hineinzuversetzen. Die wahren Bedürfnisse und konkrete Hindernisse im Alltag kennen in Wirklichkeit wohl nur tatsächlich betroffene Personen. Daher ist nach unserer Ansicht die Einbindung betroffener Personen in die Erarbeitung unerlässlich.“