Jawort mit Schlosskulisse ist auch 2016 begehrt

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von Katja Burgemeister

Eigentlich wollte der Ehemann am Samstag die Hochzeitsmesse am Heerener Schloss besuchen. Jetzt sitzt er in der Sporthalle und schaut beim Fußball zu. Simone Vestweber hat ihre Mutter mitgenommen, um sich für den schönsten Tag des Lebens Inspiration zu holen. Eine riesige Tasche ist bereits mit Infomaterial überfüllt. Fehlt noch der Termin beim Standesamt.

Hochzeitsmesse3„Wir wollen am 1.7.2017 heiraten“, erzählt die 28-Jährige. „Das ist aber gar nicht so einfach, weil das viele an diesem besonderen Datum wollen.“ Sie und ihr Zukünftiger sind Heerener – da versteht es sich von selbst, dass sie sich hier, in den rustikalen und romantischen Räumen im Seitenflügel der Vorburg des Heerener Schlosses, das Jawort geben wollen. „Es ist doch wirklich traumschön hier und macht auch was her“, ist sie sich mit ihrer Mutter einig.

Das finden viele Brautpaare. Fast die Hälfte der insgesamt 231 Eheschließungen hat im vergangenen Jahr am Trautisch in der Vorburg des Schlosses stattgefunden. Darunter viele Ehepaare, die aus dem Umkreis und auch aus größerer Entfernung eigens dafür nach Heeren-Werve gekommen sind. Auch am Samstag standen die Interessenten fast Schlange am Tisch von Standesbeamtin Anette Perret. Sie vermählt Ehepaare schon seit 1979.  „Juni, Juli und August sind auch in diesem Jahr schon wieder sehr begehrt“, schildert sie. Sogar im Dezember hat sie hier in der Außenstelle des Kamener Standesamts ihr Amt ausgeübt. Für 2017 gibt es schon die ersten Anfragen.

Keine Frage: Das Schloss als Alternative zur nüchternen Amtsstube und für viele auch als romantischer Ausweg für das kirchliche Jawort ist längst kein Geheimtipp mehr. Das hat die Ideengeberinnen Dorothea von Plettenberg und Britta Timm bewogen, noch einen Schritt weiter zu gehen. Auch die übrigen Räume des Seitenflügels der Vorburg werden jetzt ausgebaut. Der schon länger gestellt Bauantrag wurde jetzt genehmigt, im März sollen die Bauarbeiten beginnen. Dann können Ehepaare hier künftig nicht nur heiraten, sondern auch in den benachbarten Saal, der dann ca. 150 Gäste aufnehmen kann, feiern.

Am Wochenende stand jedoch auf der Hochzeitsmesse das Drumherum im Mittelpunkt. Vom federleichten Traumkleid über die Hochzeitsreise bis zum perfekt geschmückten Tisch, der Traumfrisur und den passenden Eheringen gab es an den Tischen der 20 Aussteller alles, was das verliebte Herz begehrt. Klaviermusik und Gesang, Catering, Hochzeitsfotos, Tischdeko und herzige Luftballons: Sie alle fanden Interessenten, auch wenn der Regen stetig an die historischen Scheiben schlug. Britta Timm und Dorothea von Plettenberg waren zufrieden mit dem stetigen Strom an Gästen und den vielen Fragen, die hier in aller Ruhe beantwortet werden konnten.