Hilfsbereitschaft für Flüchtlinge ist groß – auch in der Bürgermeistersprechstunde

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Das Flüchtlingsdrama in Europa und vor der eigenen Haustür bewegt auch die Bergkamener. „Wo kann ich denn Kleidung und andere Dinge für Flüchtlinge abgeben?“, fragten Passanten am Samstag ganz spontan direkt den Bürgermeister in der Fußgängerzone. Der hatte dort turnusmäßig seinen Tisch für die Bürgermeistersprechstunde aufgebaut.

Sprechstunde mit dem Bürgermeister unter freiem Himmel - auch bei ungemütlichem Wetter.
Sprechstunde mit dem Bürgermeister unter freiem Himmel – auch bei ungemütlichem Wetter.

Es gibt aktuell viele Hilfsangebote aus der Bevölkerung. Im Rathaus rufen regelmäßig Bergkamener an, um Kleidung, Lebensmittel und andere Dinge zur Unterstützung der Flüchtlinge anzubieten. Die Mitarbeiter wissen Rat, nennen Adressen und Stellen, wo jeder unmittelbar helfen kann. Am Samstag wurde aber auch eine andere Seite der aktuellen Flüchtlingswelle spürbar: Der Platz für die Unterbringung wird knapp. Räume müssen inzwischen mehrfach belegt werden. Ein Mann, der schon seit vielen Jahren in Bergkamen als Flüchtling lebt, beklagt die Enge. Bürgermeister Roland Schäfer wirbt um Verständnis: „Wir suchen nach Lösungen.“

Die Sprechstunden auf dem Markt sind beliebt. Hier gibt es die Möglichkeit, die großen und kleinen Sorgen direkt beim Stadtoberhaupt loszuwerden. Alle Anliegen werden registriert und an die entsprechenden Stellen weitergegeben, um eine Lösung zu finden. Vom zu groß gewordenen Baum über die wildwachsenden Pflanzen auf dem Nachbargrab auf dem Friedhof bis zu nächtlichen Autorennen von Jugendlichen: Hier kommt ein kunterbunter Strauß aus Alltagsproblemen auf den Tisch.

Polizei ist bei jeder Sprechstunde open air dabei

Immer mit dabei: Die Polizei. Denn nicht selten liegen den Bergkamener Verkehrsproblematiken auf der Seele. Geschwindigkeitsübertretungen stehen ganz oben auf der Liste. „Seit die Töddinghauser Straße jetzt umgebaut wurde, rasen die Autos und auch Busse hier, dass es lebensgefährlich ist“, beklagt sich ein Anwohner. Bezirksbeamtin Petra Maschewski vertritt eigentlich „nur“ ihren Kollegen, verspricht aber, das Anliegen weiter zu geben. In Heil sind die Anwohner inzwischen ebenfalls genervt. Hier treffen sich regelmäßig junge Autofahrer, um die Pferdestärken ihrer Karossen bei Wettrennen zu messen.

Wuchernde Natur an neu gebauten Radwegen, Leerstände in der Bummelzone oder giftiger Bärenklau an Radwegen: Die Liste der Anliegen füllt sich. „Wir gehen jedem einzelnen Anliegen nach und geben sie auch an die zuständigen Stellen weiter“, so Bürgermeister Roland Schäfer. Das ist der Sinn der Sprechstunde.

Die Bürgermeistersprechstunde findet vier Mal im Jahr dort statt, wo sich die Menschen treffen: Auf dem Wochenmarkt. Ansonsten gibt es wöchentlich die Möglichkeit, sich nach telefonischer Anmeldung im Rathaus in einer Sprechstunde direkt an den Bürgermeister zu wenden – immer donnerstags von 15 bis 16 Uhr. Infos unter www.bergkamen.de/buergermeister.