Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kenan Kurtović, Vili-Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov – sie alle starben am 19.02.2020 bei dem rassistischen Anschlag in Hanau. Auch über 19 Monate nach dem Anschlag sind die Umstände dieser Nacht nicht aufgeklärt, haben die Hinterbliebenen und Überlebenden viele Fragen. Diese sind Thema der Veranstaltung „Hanau – Eine Nacht und ihre Folgen“, zu der das Multikulturelle Forum am 28. September ab 18:00 Uhr einlädt.
Dreh- und Angelpunkt der Veranstaltung ist der gleichnamige Dokumentarfilm von Regisseur Marcin Wierzchowski, der gleich am Tag nach der Tat nach Hanau fuhr und Überlebende und Hinterbliebene über einen langen Zeitraum begleitete. Der Film schildert die Geschehnisse, die eklatanten Versäumnisse von Polizei und Behörden sowie den strukturellen Rassismus aus ihrer Perspektive. Wierzschowski wird in der Online-Talkrunde ebenfalls zu Wort kommen wie Serpil Temiz Unvar, Mutter des getöteten Ferhat Unvar und Gründerin der Bildungsinitiative Ferhat Unvar, Hans-Peter Killguss, Leiter der Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus (ibs) im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln sowie Juristin und Polizeiforscherin Sarah Praunsmändel vom Projekt „ZuRecht – Die Polizei in der offenen Gesellschaft“ am Centre for Security and Society an der Universität Freiburg. Schwerpunkt der Diskussion sollen vor allem die Schlüsse und Lehren bilden, die nach dieser Nacht gezogen werden müssen. Die zentrale Frage lautet: Was muss geschehen, damit es nie wieder zu einer solchen Tat kommt? Moderiert wird die Veranstaltung von Çiler Fırtına.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Integrationsagentur Lünen/Bergkamen und dem Projekt „Muslime im Dialog“ statt. Interessierte können sich unter guengoer@multikulti-forum.de kostenlos für die Veranstaltung anmelden. Die Teilnahme erfolgt via Zoom; eine E-Mail mit den persönlichen Zugangsdaten erhalten die Teilnehmenden rechtzeitig vor Veranstaltungsbeginn.