An diesem Freitag erhielten Marita Engel und Klaus-Dieter Diekmann aus den Händen von Schulleiterin Bärbel Heidenreich ihre Urkunde zur Versetzung in den wohlverdienten Ruhestand. Nach jeweils 37 Dienstjahren am Städtischen Gymnasium Bergkamen freuen sich die beiden beliebten, engagierten und anerkannten Lehrkräfte nun auf ihre neuen Lebensabschnitte.
Nach einem Studium der Mathematik und der Erziehungswissenschaft in Münster absolvierte Marita Engel vom 1. September 1977 bis 31. Januar 1979 in nur eineinhalb Jahren ihr Referendariat. „Zur damaligen Zeit wurde die Ausbildung verkürzt, da dringend Lehrkräfte benötigt wurden“, erklärt sie. Nachdem sie zunächst 18 Monate in Coesfeld unterrichtet hatte, trat Marita Engel am 1. August 1980 in Bergkamen ihren Dienst an.
In ihrer Zeit am Städtischen Gymnasium Bergkamen führte sie unzählige Schülerinnen und Schüler durch die Sekundarstufe I sowie in Grundkursen und Leistungskursen der Sekundarstufe II erfolgreich zum Abitur im Fach Mathematik, welches sie zuletzt fast ausschließlich unterrichtete. Als ausgebildete Deeskalationstrainerin des Kreises Unna versuchte sie immer Konfliktlösungen z.B. durch Rollenspiele zu erarbeiten.
„Auf langwierige Korrekturen“, betont sie, könne sie zukünftig ebenso verzichten wie auch auf „beabsichtigte Unterrichtsstörungen ich-betonter Schüler und reichlich Formalkram“. Vermissen werde sie insbesondere die Freude, „wie Schüler mit Begeisterung Lösungswege zu mathematischen Problemen suchen oder sich anstrengen, um den Lernstoff zu verstehen.“ Ihre Fächer werden Marita Engel auch zukünftig nicht loslassen: „Das Interesse an spannenden Mathematikaufgaben bleibt sicher bestehen ebenso wie das an den aktuellen Veränderungen innerhalb der Schülerschaft und ihren gesellschaftlichen Ursachen.“
Auf über 40 Jahre im Dienst kann Klaus-Dieter Diekmann zurückblicken, über 37 Jahre davon unterrichtete er am Städtischen Gymnasium Bergkamen die Fächer Französisch und Geschichte. Das „traditionell gute Klima an der Schule“ möchte er anlässlich seines Abschieds besonders hervorgehoben wissen. „Ich bin mit den Schülerinnen und Schülern und den Kolleginnen und Kollegen immer gut zurechtgekommen“, betont Klaus-Dieter Diekmann. Das „gute Miteinander“ werde er „ganz sicher vermissen“, „Konferenzen und Korrekturen“ hingegen nicht.
Schon früh in seiner Dienstzeit übernahm er gemeinsam mit Andreas Kannegießer eine Stufenleitung, insgesamt 25 Jahre engagierte er sich in diesem Bereich, kommissarisch leitete er auch die Oberstufe. Unter den Absolventen seines ersten Abiturjahrgangs, das war 1985, war im Übrigen auch Andreas Kray, der heutige Leiter des Schulverwaltungsamtes der Stadt Bergkamen, dessen Tochter Katharina ebenfalls Schülerin am Städtischen Gymnasium Bergkamen ist. In solchen Momenten wird Klaus Diekmann immer deutlich, auf welch lange Dienstzeit er zurückblicken kann: „Dass ich irgendwann mal die Kinder ehemaliger Schüler unterrichten werde, war mir klar. Die Enkel müssen es dann aber nicht mehr sein“, lacht er.
2009 übernahm Klaus Diekmann die Koordination des neuen „Ganztags“, seither sorgte er jedes Schuljahr dafür, dass den Schülerinnen und Schülern am Städtischen Gymnasium Bergkamen ein umfangreiches wie vielfältiges Programm für den Nachmittag zur Verfügung steht.
Die Entscheidung, sich im Sommer 2017 zu verabschieden, reifte bereits vor zwei Jahren. „Ich hätte noch ein halbes Jahr weitermachen können, aber ich wollte gerne zum Sommer gehen“, erklärt Klaus Diekmann, „dann, wenn die Sonne lacht.“ Seinem Abschied sah er „überwiegend“ gelassen entgegen – in den letzten Schulwochen habe er jedoch auch ein wenig Wehmut gespürt – zum Beispiel immer dann, wenn er eine Klasse oder einen Kurs das letzte Mal unterrichtet hatte.
Für seinen neuen Lebensabschnitt hat er gemeinsam mit seiner Frau bereits Pläne geschmiedet. Die beiden freuen sich auf mehr gemeinsame Zeit: Ein Herbsturlaub auf Sizilien, ein Monat Südafrika im neuen Jahr, vielleicht auch eine Radwanderung entlang des Canal du Midi, der das südfranzösische Toulouse mit dem Mittelmeer verbindet. „Es gibt kulturell und historisch noch viel zu entdecken – die Liebe zu meinen Fächern Französisch und Geschichte wird halten – auch nach der Schule.“