Gerhart-Hauptmann-Schule ist an erster Studie zum Rucksack-Projekt beteiligt

image_pdfimage_print

Das Rucksack-Projekt des Kommunalen Integrationszentrums des Kreises Unna an Grundschulen wird hoch gelobt. Ob und wie es den schulischen Erfolg von Kindern mit Migrationshintergrund verbessert, wird ab kommender Woche durch ein Team von Prof. Dr. Drorit Lengyel in einer auf zunächst ein Jahr angelegte Studie untersucht. Die Bergkamener Gerhart-Hauptmann-Schule ist mit dabei. Schulleiter Walter Teumert hat am Mittwoch von der Wissenschaftlerin und der Projektleiterin Anne Nikbin die letzten Informationen erhalten.

Info-Veranstaltung im Kommunalen Integrationszentrum in Weddinghofen (vordere Reihe von link): Prof. Dr. Drorit Lengyel, Anne Nikbin, KI-Leiterin Marina Raupach und Michael Makiolla.
Info-Veranstaltung im Kommunalen Integrationszentrum in Weddinghofen (vordere Reihe von links): Prof. Dr. Drorit Lengyel, Anne Nikbin, KI-Leiterin Marina Raupach und Michael Makiolla.

Ausgebildete Lehrerinnen, die an der Uni Hamburg jetzt ein Zusatzstudium absolvieren, werden in der nächsten Woche mit allen Kinder der Gerhart-Hauptmann-Grundschule, die mit ihren Müttern am  Rucksackprojekt in der 1. Klasse teilnehmen, ausführliche Interviews führen. Dabei wird festgestellt, wie gut sie Deutsch und Türkisch beherrschen, und wie gut ihre kognitiven Fähigkeiten sind. In einem Jahr werden die Kinder wieder interviewt. Die Auswertung wird dann zeigen, ob die gewünschte Wirkung erzielt wird.

An dieser Studie sind neben der Gerhart-Hauptmann-Schule zwei Rucksack-Grundschulen in Lünen und eine in Schwerte beteiligt. Aufschluss über die Wirksamkeit soll die Untersuchung von Kindern an vier Grundschulen bringen, an denen die Kinder nicht derart gefördert werden.

Das Besondere am Rucksack-Projekt ist, dass die Eltern, in der Regel sind es die Mütter, mit ins Boot genommen werden. Sie treffen sich regelmäßig in der Schule und erfahren dann, welcher Unterrichtsstoff ihre Kinder aktuell lernen und wie sie ihren Nachwuchs am besten unterstützen  können. Ziel sei es, die Sprachkompetenz in der Muttersprache und in Deutsch zu fördern. Davon haben die Mütter oft auch etwas.

Landrat Michael Makiolla begrüßte vor der Informationsveranstaltung den Gast aus Hamburg. Er bezeichnete das Rucksack-Projekt als eine der effektivsten Sprachfördermaßnahmen und der Kreis Unna sei stolz, dass er so zentral an der Studie beteiligt werde. Der besondere Wert des Projekts liegt für ihn darin, dass die Eltern dazu motiviert werden, sich aktiv am Schulleben zu beteiligen. Prof. Lengyel betonte, dass nach neuen pädagogischen Erkenntnissen eine zweisprachige Bildung auch die kognitiven Fähigkeiten fördere. Die Richtigkeit solle  nun durch die Studie unter Beweis gestellt werden.