Geldspielgeräte manipuliert: Zocker und Betreiber wurden abgezockt

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In einer Bundesweiten Aktion hat jetzt die Polizei eine Bande auffliegen lassen, die Geldspielgeräte in Spielhallen im großen Umfang manipuliert haben. Betroffen davon sind auch Spielhallen im Kreis Unna.

Im März 2014 erhielt die Gelsenkirchener Polizei einen anonymen Hinweis auf den 53-jährigen Gelsenkirchener Ali T. Der anonyme Hinweis bezog sich auf die kriminellen Machenschaften des 53-Jährigen im Bereich von banden- und gewerbsmäßigen Computerbetruges. Es wurde daraufhin bei der zuständigen Staatsanwaltschaft in Essen ein Beschluss zur Telefonüberwachung erwirkt.

Diese Überwachung erhärtete den Tatverdacht. Die Ermittlungen wiesen auf eine strukturierte und organisierte Bande hin, zu der neben dem 51-jährigen Bruder des Haupttäters Sabahattin T., auch der 32-jährige Benjamin P. gehörte. Dieser hatte im Auftrag von Ali T. die Software von Geldspielautomaten derart verändert, dass es zu einer Manipulation der Gewinnausschüttung kam.

Drei verschiedene Veränderungen der Software konnten auf diese Art und Weise nachgewiesen werden. In der ersten Variante wurden Betreiber von Geldspielautomaten in die Lage versetzt, die Gewinnquote zur ihren Gunsten zu verändern, wodurch es zu einer Schädigung zahlreicher namenloser Spieler gekommen ist. Eine weitere Veränderung versetzt den Betreiber von Geräten in die Lage, selbst Geld aus den Automaten zu erspielen und den Staat um Steuereinnahmen zu betrügen.

Schaden in Millionenhöhe

Ahnungslos waren die Betreiber von Spielhallen, dass Ali T. seine Mittäter, sogenannte Läufer, in die Hallen geschickt hatte, die durch eine bestimmte Tastenkombination auf manipulative Art ebenfalls Geld aus den Automaten spielen konnten. Hierdurch wurden die Betrüger selbst betrogen. Auch wenn der Haupttäter Ali T. die sogenannten Läufer und den 32-jährigen Programmierer umfangreich entlohnte, verblieb der Hauptteil des erbeuteten Geldes bei ihm.

Im Zuge der Ermittlungen begründete sich ein weiterer Tatverdacht gegen zwei führende Mitarbeiter einer bundesweit tätigen Spielhallenkette. Die Ermittlungen ergaben zahlreiche telefonische und persönliche Kontakte dieser Mitarbeiter sowohl zu Ali T. als auch zu dem Benjamin P. Insgesamt wurden am gestrigen Tag 125 Objekte durchsucht. Saarland, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz waren davon betroffen. Der Schwerpunkt der Maßnahmen lag aber in NRW, wo allein in 25 Städten durchsucht wurde.

Sichergestellt wurden drei Tresore, 800 Rechnereinheiten, 100 komplette Geldspielautomaten, 180.000 Euro Bargeld, zahlreiche Mobiltelefone und Computer, eine PTB-Waffe, zwei Pkw, eine Herrenarmbanduhr der Marke Rollex und eine Vielzahl an Geschäftsunterlagen. Laut ersten Ermittlungen beläuft sich die Schadenssumme auf einen großen 7-stelligen Eurobetrag. Neben den Durchsuchungen wurden insgesamt sechs Haftbefehle gegen die Mitglieder der Bande vollstreckt.