Es war ein seltener Anblick, den am Mittwoch Nachmittag diejenigen zu sehen bekamen, die den Kreisverkehr vorm Kamener Rathaus passierten: Polizisten in Uniform, bewaffnet mit Spraydosen. Statt die Verursacher von Schmierereien zu fassen, machten sie sich selbst daran, die Farbe aufzubringen.
Knautschzone ist der eigene Körper. (Thomas Stoltefuß, Leiter des Verkehrsdienstes der Kreispolizeibehörde)
Was im ersten Moment aussieht, wie ein wirklich absurdes Schauspiel, ist aber eine Aktion im Auftrag der Sicherheit. Ein kleines Gespenst auf dem Fahrrad „verschönert“ hier jetzt die Radwege. Die Aussage: „Hallo Geisterfahrer, benutz lieber die andere Seite“. Immer wieder komme es an solchen Stellen zu Unfällen zwischen Falschfahrern und anderen Zweirädern oder Fußgängern, erzählt Thomas Stoltefuß, Leiter des Verkehrsdienstes der Kreispolizeibehörde.
Neonfarbenes Gespenst
20 Euro kostet ein solches Vergehen mindestens. Mehr, wenn man andere beim Abkürzen und Falschfahren gefährdet – und das passiert schnell. Was viele Radfahrer vergessen oder verdrängen: „Knautschzone ist der eigene Körper“, wie Stoltefuß es ausdrückt. Damit die Fahrer das immer vor Augen haben, sorgt das neonfarbene Gespenst jetzt für Aufmerksamkeit. Anfangs in Düsseldorf eingesetzt, hat es jetzt auch seinen Weg in den Kreis Unna gefunden, wo es nach und nach an den Stellen aufgetragen wird, wo Unfallanalysen der Polizei eine solche Maßnahme sinnvoll erscheinen lassen.