Dass die 50 ein schwieriges Alter sein kann, spürte die Schulgemeinde des Städtischen Gymnasiums am Mittwochmorgen recht eindringlich. Genau vor 50 Jahren begrüßte die damaligen Schulleiterin Ilse Thüner die erste Klasse mit 45 Schülerinnen und Schülern in einem Raum der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule in Bergkamen-Mitte (später Harkort-Schule und dann Abteilung 5-7 der Willy-Brandt-Gesamtschule). Damals war die Penne noch ein „Staatliches mathematisches-naturwissenschaftliches Gymnasium i. E“ (i. E. heißt hier: in Entwicklung).
Und eben diese 50 wollten alle Schüler, Lehrer und Mitarbeiter auf dem Rasen des Sportgeländes als Zahl darstellen. Vorher wurde der Platzbedarf von Schülern genau ausgerechnet. Ein Spezialteam unter der Leitung der ehemaligen Schulleiterin Silke Kieslich zeichnete mit Kreide die 50 aufs Gras. Doch als alle Beteiligten sich kurz nach 11 Uhr dort versammelt hatten, stellte Fotograf Norbert Reh, der die Schulgemeinde von der Spitze des Drehleiter der Löschgruppe Weddinghofen aus 30 Meter Höhe fotografierte, mit erstaunen fest, dass diese 50 doch einige Lücken aufwies.
Möglicher Grund: Die Abiturienten haben während des zurzeit laufenden Zentralabiturs unterrichtsfrei, weil sie sich voll und ganz auf die Klausuren konzentrieren sollen. Dabei haben sie sich offensichtlich auch am Mittwochmorgen nicht stören lassen.
Doch die Penne war schon immer gut im Improvisieren. Schulleiterin Bärbel Heidenreich und Fotograf Norbert Reh dirigierten von oben im Korb der Drehleiter mit Unterstützung des Kollegiums die fast 1000 Schüler so, dass die störenden Lücken gefüllt wurden, dafür aber die Ziffern der 50 etwas schmaler wurden.
Nachdem das entscheidende Foto in 30 Meter Höhe im Kasten war, ging’s mit einem Seilchenspringen weiter. Nein, einen Sponsorenlauf habe man nicht machen wollen, sondern etwas Ungewöhnliches, erklärte Bärbel Heidenreich. Deshalb hatten vorher die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler bei Eltern, Großeltern, Verwandten und auch bei einigen Firmen um eine Spende gebeten, die sich nach der in fünf Minuten erreichten Zahl an Sprüngen richtet. Die wurde natürlich von Mitschülern genau protokolliert, damit die Sponsoren auch genau wissen, wofür sie ins Portmonee greifen müssen.
Das Einzige, was am Mittwochmorgen störte, war die Kälte. Die machte sich besonders im Korb der Drehleiter in 30 Meter Höhe sehr unangenehm bemerkbar. Doch alle hielten Tapfer durch: Fotograf Norbert Reh, die beiden Feuerwehrmänner aus Weddinghofen, die die Drehleiter bedienten, und die etwa 1000-köpfige Schulgemeinde.
Die wird das Jubiläum am 19. September ganz groß feiern mit einem Festakt, einem großen Schulfest und Ehemaligentreffen. Dazu sind natürlich auch die aktuellen Abiturienten, die am Mittwoch fehlten, recht herzlich eingeladen.