Es geht doch: Die Sonne lacht über dem Nordberg und auf dem Platz von Gennevilliers geben fast 300 Jeki-Kinder aus den dritten und vierten Klassen ihr Bestes. Diese Veranstaltung ist sicherlich ein belebendes Moment für die Fußgängerzone, in die auch der Samstagsmarkt augenscheinlich immer weniger lockt.
Dass aber entgegen der Prognosen der Wetterfrösche die Rahmenbedingungen passen, dafür scheint die Bergkamener Musikschule hauptsächlich verantwortlich zu sein. „Im vergangenen Jahr hatten wir zur gleichen Zeit hier in der Fußgängerzone unseren Musikschultag“, erinnert sich Musikschulleiter Werner Ottjes. Bevor er morgens zur Präsidentenstraße fuhr, wollte er die gesamte Veranstaltung wegen des miesen Wetters absagen, doch zu diesem Zeitpunkt hatten die Mitarbeiter des Baubetriebshofs bereits die beiden Bühnen aufgebaut. Tatsächlich klarte sich der Himmel auf, als es dann losging.
Der Jeki-Tag 2013 ist eine Nummer kleiner als der Musikschultag und auch kleiner als die Vorgängerveranstaltungen im studio theater. Die Jeki-Kinder aus den 2. Klassen machen diesmal nicht mit. „Das wären dann noch einmal 260 Kinder mehr“, meint Ottjes. Auf sie zu verzichten beeinflusst den Ablauf des Open-Air-Konzerts am Samstagmorgen in der Fußgängerzone positiv.
50 Prozent der Bergkamener machen mit
Etwa 50 Prozent aller Bergkamener Grundschülerinnen und Grundschüler machen mit bei Jeki. „Das ist ungefähr der Durchschnitt aller Städte im Ruhrgebiet“, erklärt der Musikschulleiter. Etwas aus dem Rahmen fällt die Sonnenschule. Diese Sprachförderschule des Kreises Unna, die unter das Bergkamener Jeki-Dach geschlüpft ist, befindet sich in Kamen. Dort melden sich relativ gesehen mehr Kinder für diesen speziellen Musikunterricht an. „Einige Klassen machen sogar komplett mit“, so Ottjes.
Zu hören sind auf dem Nordberg die Orchester Kunterbunt der Bergkamener Grundschulen. Die Kinder lernen im dritten und vierten Schuljahr nicht nur das Instrument ihrer Wahl, sondern auch das Spiel in einem Ensemble. Das trainiert zusätzlich Disziplin und Teamfähigkeit.
Von Pippi bis zur Ode an die Freude
Disziplin zeigten auch die 16 Musiklehrerinnen und Musiklehrer der Bergkamener Musikschule, die ausschließlich im Jeki-Bereich unterrichten. Sie hatten ein Programm zusammengestellt, das mit wenigen Ausnahmen ohne Wiederholungen auskommt. Allerdings gibt es zwei Hits, die die Kinder lieben: Pippi Langstrumpf und Scheibenwischer. Das Streichquartett der Pfalzschule wagt sich dann sogar an große Musikliteratur heran: die Ode an die Freude von Beethoven.
Der Jeki-Tag hat offensichtlich jetzt eine passende Veranstaltungsform gefunden, zumal sie mehr Leben in die Bummelzone bringt und offensichtlich auch gutes Wetter.
Toll, die kleinen Musikanten! – Hoffentlich halten sie noch ein paar Jahre üben durch:-)
Die kleine Geigerin ist mein Favorit !