Erweitert und neu konzipiert: Das Kunstwerk „Floating Stones“ an der Seseke ist wieder erlebbar

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Gemeinsam weihten (v. l.) Dr. Agnes Sawer vom Lippeverband, die Künstler*innen Gunnar Friel und Anja Vormann sowie der Vorstandsvorsitzende des Lippeverbandes, Prof. Dr. Uli Paetzel, das überarbeitete Kunstwerk „Floating Stones“ ein. Fotos: Stephan Tuschy/EGLV

Auf dem Radweg entlang der Seseke kann neben der Flusslandschaft auch Kunst erkundet werden: Elf künstlerische Arbeiten entlang des Flusses und seiner Nebengewässer laden zu einer Entdeckungstour auf Spaziergängen und Radtouren ein. Die Werke wurden 2010 und 2013 im Rahmen des Projektes „Über Wasser gehen“ realisiert. So auch die aus mehreren Findlingen bestehende Arbeit „Floating Stones“ (2013/2024) der Düsseldorfer Künstler*innen Anja Vormann und Gunnar Friel. Die Steine liegen zwischen Lünen und Bönen am Fuß- und Radweg verteilt und sind mit QR-Codes versehen. Nachdem das Kunstwerk in den vergangenen Jahren technische Probleme hatte, kann es nun wieder erlebt werden – mit einigen Neuerungen…

„Die Neukonzeption des Kunstwerkes ‚Floating Stones‘ erweitert die bisherigen Erlebnismöglichkeiten an der Seseke und ihrer Nebenflüsse. Konnte zuvor vor allem die Seseke-Landschaft betrachtet werden, können sich Spazierende und Radfahrende nun über Wasserthemen hinaus mit dem Gewässer beschäftigen und die Bedeutung des Flusses für die Menschen in der Region kennenlernen“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender des Lippeverbandes.

Hinter den QR-Codes verbergen sich Audioaufnahmen, in denen Menschen von ihren Erinnerungen und Eindrücken in Bezug auf die Seseke erzählen.

Ursprünglich konnten über die QR-Codes Videos aufgerufen werden, in denen die Seseke-Landschaft behandelt wurde. Gemeinsam haben der Lippeverband, Anja Vormann und Gunnar Friel unter der kuratorischen Leitung von Dr. Agnes Sawer (Lippeverband) die Inhalte erneuert. Die Videodateien wurden dabei gegen aufgenommene Sprachsequenzen ausgetauscht. In zahlreichen Interviews haben Vormann und Friel Menschen, die an der Seseke leben und arbeiten, unter anderem nach ihren Eindrücken und Erinnerungen befragt. Außerdem haben die Künstler*innen Märchen aus der Region recherchiert, die Tier- und Pflanzenarten des renaturierten Gewässers einlesen und Vorstellungen von der Natur beschreiben lassen. Die gesammelten Impressionen, die eine sprachliche Auseinandersetzung mit der Seseke-Landschaft darstellen, sind thematisch gebündelt und an jedem der insgesamt 13 Steine aufrufbar. Man benötigt lediglich ein Smartphone.

„Über Wasser gehen“ war ein interkommunales Kunstprojekt, das 2010 im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres an der Seseke stattfand und vom Lippeverband, dem Kreis Unna, den sechs Anrainerstädten Lünen, Bergkamen, Kamen, Bönen, Unna, Dortmund und RUHR.2010 ins Leben gerufen wurde. Unter der kuratorischen Leitung von Billie Erlenkamp wurden künstlerische Arbeiten entlang der Seseke und ihrer Zuläufe realisiert, die sich mit dem Wandel der Region und mit der ökologischen Transformation des Flusssystems auseinandersetzen. Nach 2010 wurde „Über Wasser gehen“ zusammen mit dem Kreis Unna, den sechs Anrainerstädten, dem Regionalverband Ruhr, den Urbanen Künsten Ruhr und dem Lippeverband weiterentwickelt und 2013 nochmals durchgeführt.

Die Seseke wurde im Zuge der Industrialisierung begradigt, eingedeicht und in einen offenen Abwasserkanal umgebaut. Zwischen den 1980er Jahren und 2014 wurde im Rahmen des „Sesekeprogramms“ das Gewässer wieder naturnah gestaltet. Die Kunstwerke von „Über Wasser gehen“ laden dazu ein, den Wandel des Flusses zu betrachten und die Landschaft neu zu erleben.

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