Manfred Jaeger, der Gründungsdirektor der Bergkamener Willy-Brandt-Gesamtschule, ist am 6. November im Alter von 72 Jahren gestorben. Er leitete die Schule 23 Jahre lang von 1988 bis 2011.
Davor war Manfred Jaeger didaktischer Leiter an einer Kamener Gesamtschule und, als es konkret um die personelle Ausstattung der Bergkamener Gesamtschule ging, auch Wunschkandidat für den Chefsessel. Er durfte sich die Lehrerinnen und Lehrer für das erste 12-köpfige Kollegium selbst aussuchen. 180 Schüler wurden in den ersten 5. Jahrgang aufgenommen. Es hätten auch viel mehr sein können, doch das ging nicht. Zu Jaegers sicherlich unangenehmen Aufgaben gehörte es über viele Jahre, Schülerinnen und Schüler abweisen zu müssen, weil für sie kein Platz an der Willy-Brandt-Gesamtschule vorhanden war.
Manfred Jaeger gehörte stets zu den streitbaren Verfechtern der Gesamtschule – im Allgemeinen und der in Bergkamen insbesondere. Deshalb war auch die Schulaufsicht manchmal verärgert über ihn, beispielsweise dann, wenn er öffentlich mehr Lehrkräfte für seine Schule gefordert hatte.
Lehrer und dann auch noch Leiter einer Schule zu werden, das war nicht sein ursprünglicher Lebensplan. 1966 begann er ein Theologiestudium in Münster mit dem Ziel, Priester zu werden. Nachdem er seine spätere Ehefrau Angelika kennengelernt hatte, justierte er seinen Weg neu. Er wurde Lehrer für Religion und Sozialwissenschaften. Und das zurückblickend mit großen Erfolg.
Zu beginn der Sommerferien 2011 räumte Manfred Jaeger sein Büro in der Willy-Brandt-Gesamtschule, um es seiner Nachfolgerin Ilka Detampel zu übergeben. Auch als Pensionär hatte noch einiges vor. Seinem Hobby Schach frönen und einen Krimi schreiben. Ob es zum Letzteren gekommen ist, wissen wir leider nicht.