Fahrradhelme und Radtrikots, soweit das Auge reichte. Und ein ganzes Meer aus Drahteseln. Wer am Donnerstag das Marina-Gelände in Rünthe passierte, der hörte schon von weitem ein Konzert aus Hunderten von Fahrradklingeln. Der etwas andere exklusive Auftakt für den beliebten Weingenuss am Wasser.
Der Grund: Die NRW-Radtour machte hier ihre erste Station. 1.500 Radler fielen in die Marina ein, kurz nachdem sie in Hamm zu einer tagelangen Rundtour durch Westfalen gestartete waren. Die führt noch bis zum 21. Juli über Datteln, Castrop-Rauxel, Dortmund, Fröndenberg, Werl, Soest und Welver zurück nach Hamm – Streckenvollsperrungen inklusive. „Ein gewaltiger Anblick“, schildert Karsten Quabeck vom Stadtmarketing. „Dafür haben wie das Weinfest und die Stände einen Tag früher geöffnet.“ Die Händler und Anbieter mussten anschließend ihre Reserven wieder auffüllen: Die Vorräte waren komplett leergetrunken und gegessen, so die erste Bilanz.
Das änderte sich auch am offiziellen Eröffnungsabend am Freitag nicht. Weil der Sommer endlich doch noch ein Einsehen mit hochsommerlicher Atmosphäre hatte, strömten wiederum Hunderte in die Marina. Parkflächen für die Fahrräder waren schon kurz nach der Eröffnung Mangelware. Während eine Weinflasche nach der anderen entkorkt wurde und im Schatten von dekorativen Weinranken der Genuss mit maritimem Flair perfekt war, musste die Premiere des Bierfestes von Pier 47, Hafencafé und Marina Event auf dem benachbarten Platz noch etwas warmlaufen.15 Biersorten warteten hier auf die Besucher und DJ Harder legte volltönende Partyschlager auf.
Etwas ruhiger ging es auf dem Hafenplatz ins Wochenende. Spanische Rhythmen von „Rumbacoustic“ sorgten für die richtige mediterrane Hintergrundstimmung. Alle erdenklichen Sorten Wein landeten auf den hölzernen Tischen und glänzten in der Sonne. Flammkuchen und Pizza oder appetitliche Käseteller waren die perfekte kulinarische Ergänzung, während die Musiker unter den Sonnensegeln musizierend zwischen den Gästen flanierten. An den Tischen wurde derweil am Wein-Quiz getüftelt, das schon einige Kennerschaft erforderte. „Das ist ganz leicht“, widersprach eine Truppe, die schon zwei Mal einen Hauptgewinn in Form von Weinkisten nach Hause geschickt bekam und das Weinfest dort kollektiv fortsetzte. Eifrig setzten sie gemeinsam ihre Kreuzchen hinter dem vorherrschenden Boden an der Mosel, Tanninen und den Rebsorten für die Champagnerherstellung.
Der 11. Weingenuss am Wasser geht noch bis Sonntag – mit viel Wein, Genuss, Musik und Zauberkünsten und vor allem prächtigem Sommerwetter.