„Wir sind wieder in ruhigem Fahrwasser“, erklärte Overberges Einheitsführer André Wortmann in einem Pressegespräch nach der Jahresdienstbesprechung der Einheit am Samstagabend. Einige personelle Wechsel in der Einheit hatten im vergangenen Jahr dazu geführt, dass sich viele Dinge neu ruckeln mussten. So hat Brandinspektor André Wortmann, der im vergangenen Jahr an die Spitze der Einheitsführung rückte, nun Brandmeister Sebastian Hupe zum Stellvertreter.
Inzwischen ist die Einheit mit 28 Aktiven und 16 Kameraden in der Ehrenabteilung auch wieder eine reine Männertruppe. „Unsere beiden Frauen sind leider ausgetreten“, bedauerte Wortmann.
Doch im Großen und Ganzen ist Wortmann zufrieden: Außergewöhnliche Einsätze gab es im vergangenen Jahr nicht – abgesehen von einer verirrter Entenfamilie auf der Werner Straße, die an der Mergelkuhle eine neue Heimat fand, einem Böschungsbrand an der Hamm-Osterfelder-Bahn und einer Tanne, die in eine Oberleitung gestürzt war.
In absehbarer Zeit soll das Gerätehaus eine Notstromversorgung erhalten, denn als im vergangenen Jahr eine Trafo-Station an der Hansa-Straße brannte, war auch das Gerätehaus ohne Energieversorgung. Die Tore der Fahrzeughallen mussten von Hand geöffnet werden, das Umziehen erfolgte im Dunkeln und auch weitere Informationen zum Einsatz durch das Ausbleiben des Alarmfaxes gab es nicht. Alles nicht dramatisch, aber mit Blick auf zunehmende Unwetterlagen, die Stromausfälle verursachen können, will man hier für Abhilfe sorgen.
Die Atemschutzwerkstatt wurde bereits renoviert und im ersten Quartal des kommenden Jahres kann sich die Einheit auf ein neues Fahrzeug freuen: Das Land finanziert die Neuanschaffung eines Katastrophenschutzfahrzeugs LF 20 KatS, wie es schon in Bergkamen-Mitte steht. „Das wurde allerdings selbst finanziert. Unser Fahrzeug kommt vom Land“, erklärt Wortmann.
71 Mal musste die Einheit im vergangenen Jahr ausrücken –und verlies dabei meist den eigenen Stadtteil. Nur 33 Mal mussten die Kameraden in Overberge tätig werden. Allerdings werden die Einsätze, die der in Overberge stationierte, aber für die gesamte Stadt zuständige Einsatzleitwagen fährt, nicht mehr in die Overberger Statistik mitgeführt, sondern diese werden seit Mitte 2019 gesondert erfasst. Dass lässt einen Vergleich mit den Zahlen aus der Vergangenheit nicht mehr zu.
746 Stunden waren die Overberger Feuerwehrleute 2019 im Einsatz, im Schnitt waren pro Einsatz immer neun Feuerwehrleute eingesetzt. Die Gesamtzahl der Stunden inklusive Übungsdiensten, Lehrgängen und Sonderveranstaltungen lag bei 4486 Stunden.
Besonders fielen hier die Brandschutzerziehung in allen Klassen der Overberger Grundschule sowie in vier Gruppen des Kindergartens ins Gewicht. Auch Objekterkundung stand auf dem Dienstplan.
In diesem Jahr will die Einheit gleich zweimal mit den Bürgern feiern: Einmal beim Osterfeuer am 12. April auf dem Schützenplatz, und dann am 22. August, wenn das 112-jährige Bestehen der Feuerwehr Overberge mit einem Tag der offenen Tür, Fahrzeugschau und Kinderspielen sowie einer großen Party am Abend gefeiert wird.
Dirk Kemke als Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Bergkamen beförderte Kamil Klemmer zum Feuerwehrmann, Markus Kryszun zum Oberfeuerwehrmann, Sidney Jägerhülsmann zum Unterbrandmeister und Sebastian Hupe zum Brandmeister. Bei Gelegenheit nachgeholt wird die Beförderung von Paul Karl Wojtas zum Brandoberinspektor.
Für zehnjährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr geehrt wurden Jens Grothaus, Mark Harrison und Philipp Köhling.
Sebastian Hupe hatte am Institut der Feuerwehr in Münster den Gruppenführer-Basis-Lehrgang besucht, Sidney Jägerhülsmann absolvierte den Truppführerlehrgang an der Feuerwehrausbildungsstätte Möhnesee der AG SCHU. Die Fahrerlaubnis der Klassen C & CE erwarb Markus Kryszun.