Dominik Prochota vom Gymnasium gewinnt beim altsprachlichen Wettbewerb Certamen Carolinum NRW den „Preis der Stadt Aachen“

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Das Foto zeigt Dominik Prochota bei der Teilnahme an der digitalen Endrunde des Certamen Carolinum. Foto: privat

Ein herausragender Erfolg gelang Dominik Prochota, Schüler der Q1 des Städtischen Gymnasiums Bergkamen, in der Endrunde des hochanerkannten „Certamen Carolinum“, dem Landesschülerwettbewerb Alte Sprachen NRW. Er schaffte als einziger Schüler des Jahrgangs Q1 überhaupt die Qualifikation für die Endrunde, zudem erhielt er den Sonderpreis der Stadt Aachen, der mit 255 Euro Preisgeld dotiert ist. Insgesamt belegte er Platz sechs.

Dominik Prochota wurde im Unterricht der Einführungsphase auf Initiative seiner Fachlehrerin Vanessa Ammann auf den Wettbewerb aufmerksam. „Zu dieser Zeit empfand ich es als sehr schade, dass mein Lieblingsfach Latein und meine Beschäftigung samt meinem Talent in dieser Sprache mit dem Latinum am Ende des Schuljahres 2019/2020 abrupt ein Ende finden müsste. Als ich von der Gelegenheit erfuhr, mich mit der Sprache kompetitiv messen zu können, wollte ich diese ergreifen“, erinnert sich Dominik Prochota.

Beim Certamen Carolinum gibt es immer drei Wettbewerbsrunden: Die erste besteht darin, eine Facharbeit zu einem vorgegebenen Thema, das man sich selbst aussuchen kann (i.d.R. sind es drei Themen in Latein und zwei in Griechisch) mit ebenfalls vorgegebener Literatur zu verfassen und diese spätestens Anfang März nach Aachen zu verschicken. Bei erfolgreicher Facharbeit darf man im Weiteren an der zweiten Runde, der Klausurrunde, teilnehmen, bei der man am Ende der Sommerferien, also im August, an ausgewählten Orten eine dreistündige Übersetzungsklausur mit etwa 200 Wörtern in Latein bzw. Griechisch bestehen muss, bevor man für die Finalrunde qualifiziert ist. Diese beiden Runden meisterte Dominik Prochota als einziger Teilnehmer seines Jahrgangs in NRW.

In seiner 15-minütigen Präsentation vor einer Fachjury unter dem Titel „Hochmut kommt vor dem Fall?!“ setzte er sich kritisch mit der Wirkung der Dädalus-Ikarus-Beziehung aus heutiger Betrachtung auseinander. Grundlage seiner Analyse waren Auszüge der Originalverse Ovids zur Metamorphose von Dädalus und Ikarus (Verse 195 bis 235). Anschließend stellte er sich in einem Kolloquium den Fragen der Fachjury. „Ich fand den Ausgang der Metamorphose spannend, insbesondere zu betrachten, wie eine Vater-Sohn-Beziehung und der Umgang mit dem Tod samt den Gefühlen einer mythischen Figur aus heutiger Sichtweise wahrgenommen werden können“, erläutert Dominik Prochota seine Themenauswahl.

Als einziger Finalist des Jahrgangs Q1 darf er sich als Jahrgangsbester in NRW bezeichnen. Dies ermöglicht Dominik die Teilnahme am internationalen Wettbewerb „Certamen Ciceronianum“ in Arpino, Italien, der Heimatstadt Ciceros. Aufgrund der pandemischen Lage steht dessen Austragung in gewohnter Form noch auf der Kippe. Alternativ dürfte Dominik Prochota eine Bildungsreise im selben Wert antreten, deren Ziel er bestimmen könnte. „Angesichts der Tatsache, dass unsere Reise nach Rom in der EF abgesagt werden musste, würde dies ein gutes Ziel darstellen, jedoch würde ich lieber am Certamen Ciceronianum teilnehmen“, betont Dominik Prochota.

Statt in Aachen musste auch die NRW-Endrunde kurzfristig digital stattfinden. Somit referierte Dominik nicht persönlich vor der Jury, sondern von seinem Schreibtisch aus. Im Frühjahr soll aber zumindest die Siegerehrung in Aachen persönlich nachgeholt werden.

In 2021 will Dominik Prochota erneut am Wettbewerb teilnehmen, das Ticket dazu löste er mit der erfolgreichen Teilnahme in diesem Jahr. „Ich kann mir das gerade sehr gut vorstellen, insbesondere, weil ich mich gern nochmals verbessern und die Endrunde, die dann hoffentlich wieder in Aachen stattfinden kann, live miterleben möchte.“

Besonderen Dank richtet Dominik Prochota abschließend an seine ehemaligen Lateinlehrerinnen: „Frau Paul motivierte mich in den ersten Jahren Latein besonders, Frau Ammann führte mich in der Oberstufe nicht nur an den Wettbewerb heran, sondern half mir auch bei der Literaturrecherche für die Facharbeit der ersten Runde. Der Fachvorsitzende Herr Heinze unterstützte mich in der Vorbereitung der Endrunde.“