Wenn einzelne Bergkamener aus Unwissenheit oder Bequemlichkeit Restmüll in Biotonne oder Wertstofftonne entsorgen, dann geht das auf Kosten aller. Und diejenigen, die sauber trennen, werden bestraft. Damit soll Schluss sein, sind sich Kreis, GWA, Remondis und EntsorgungsbetriebBergkamen (EBB) einig.
Ob Plastiktüten im Bioabfall oder Windeln und Glasflaschen in der Wertstofftonne: Seit einiger Zeit stellen der für die Abfallwirtschaft zuständige Kreis Unna, die Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft Kreis Unna mbH (GWA) und das private Entsorgungsunternehmen Remondis fest, dass sich sogenannte Störstoffe in den grünen und gelben Tonnen kreisweit häufen.
Das gilt für Bergkamen allerdings nur teilweise. Da in Bergkamen bei der Biotonne bereits seit 2013 Kontrollen eingeführt wurden, ist die Sortierqualität in diesem Sammelsystem durchaus gut, besser als in den Nachbarkommunen. Dennoch bereiten auch hier vor allem Kunststofftüten in der Biotonne Probleme bei der Kompostierung. Andreas Hellmich, Leiter der GWA-Abfallberatung: „Es dürfen keine Plastiktüten in die Biotonne. Das gilt auch für die angeblich „kompostierfähigen Kunststoffbeutel“, die im Einzelhandel beworben werden.“ Diese Beutel sind nach den Praxiserfahrungen der GWA einerseits im Kompostwerk nicht in der erforderlichen Zeit zersetzt und führen andererseits zu Verwechselungen sowie zu einer Zunahme herkömmlicher Plastiktüten (inkl. Restmüll) in der Biotonne.
Dringender als bei der Biotonne ist in Bergkamen der Handlungsbedarf bei der Wertstofftonne. Zu viele Fehlwürfe landen in diesem Sammelsystem. Restmüll wie z.B. Windeln oder Renovierungsabfälle zwischen Wertstoffen machten den Großteil der Fehlwürfe aus. Teilweise werde sogar Bauschutt in der Wertstofftonne entsorgt. „Dann kann man nicht mehr von Unachtsamkeit sprechen, dann wird das System missbraucht“, so Stephan Polplatz, stellvertretender Betriebsleiter des für die Leerung der Wertstofftonnen zuständigen EBB. Deshalb werden der EBB ab kommenden Montag (30. Mai) auch die Wertstofftonnen kontrollieren. Falsch befüllte Wertstofftonnen erhalten dann einen Aufkleber und werden zur Nachsortierung stehen gelassen. Ist die Wertstofftonne nachsortiert, wird nach Möglichkeit nachgefahren.
Bevor Tonnen kontrolliert werden, setzen alle Akteure jedoch auf Aufklärung. Deshalb erinnern Kreis, GWA und EBB an die – eigentlich altbekannten – Regeln zur Mülltrennung. Denn sowohl Bioabfall als auch Wertstoffe sind schon lange kein Abfall mehr, sondern können gut weiterverwertet werden. Wird aber nicht richtig getrennt, gelten Bioabfall und Wertstoffe schnell als Restmüll. Die dafür entstehenden Mehrkosten landen am Ende beim Gebührenzahler.
Wer Informationsmaterial benötigt oder Fragen hat z.B. zur richtigen Abfalltrennung wende sich bitte an das gebührenfreie Infotelefon der GWA-Abfallberatung (0 800 400 1 400; mo – do von 08:30 – 17:00 Uhr, fr von 08:30 – 15:00 Uhr).