Der CVJM Kamen engagiert sich in der Flüchtlingshilfe. Seit Anfang November wird eine Trainingszeit am Donnerstag für das gemeinsame Indiacaspiel mit syrischen Flüchtlingen zur Verfügung gestellt. Rund zehn männliche Teilnehmer kommen seitdem in die Dreifachhalle 2 der Gesamtschule, um die ihnen bisher gänzlich unbekannte Sportart näher kennenzulernen.
Der Kontakt kam über den neugegründeten Verein ProMensch Kamen e.V. zustande. „Als wir gefragt wurden, ob wir Sportvereine kennen, die etwas gemeinsam mit Flüchtlingen machen würden, haben wir sofort an Indiaca und den CVJM Kamen gedacht“, erklärt Hannes Ewald, Spieler der ersten Herrenmannschaft. „Indiaca ist für Anfänger leicht zu erlernen und ermöglicht schnell ein gemeinsames Mannschaftsspiel“, ergänzt sein Mannschaftskollege Pascal Büscher. Beide sind nicht nur Mitglieder im CVJM, sondern engagieren sich auch bei ProMensch. Sie leiten auch gemeinsam mit Mark Potthoff die Übungseinheiten.
Der Vorstand des CVJM stellte sich sofort hinter diese Idee und entschied spontan, einen Teil des Anfängertrainings für die Flüchtlinge zu öffnen. Vorstandsmitglied Christian Ring betont, wie wichtig es ist, Flüchtlinge in die Gesellschaft zu integrieren. „Gemeinsamer Sport ist eine der besten Möglichkeiten, um Brücken zwischen den Menschen zu bauen und sich näher kennenzulernen.“ Da spiele dann auch die Sprachbarriere eine eher untergeordnete Rolle.
Für Dirk Marquardt, den Vorsitzenden des CVJM ist es zudem wichtig, ein Zeichen gegen die zunehmende Angst vor Flüchtlingen und die latente Ausländerfeindlichkeit zu setzen. „Die Menschen, die wir hier kennenlernen dürfen, haben Schlimmes erlebt und mitgemacht. Wir wollen ihnen helfen, diese Erlebnisse zumindest für ein paar Stunden zu vergessen und gemeinsam mit uns Spaß zu haben.“