Coronavirus zeigt Auswirkungen auf regionale Wirtschaft: IHK-Präsident mahnt dennoch zur Besonnenheit.

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Das neuartige Coronavirus mit der offiziellen Bezeichnung „SARS-CoV-2“ hat sich zuerst in China und nun auch in Norditalien ausgebreitet. Die Ausbreitung hat neben den gesundheitlichen Folgen für viele Personen vor allem Auswirkungen auf das Leben und Arbeiten in den betroffenen Regionen und auf Geschäftsbeziehungen in diese Regionen. In China sind nahezu alle Wirtschaftssektoren von der Coronavirus-Epidemie betroffen, die Wirtschaft dort ist wegen der vielerorts von der Politik angeordneten Schließungen sämtlicher Bildungseinrichtungen und Produktionsstätten sowie Ausgangssperren in vielen Bereichen zum Erliegen gekommen.

Gut 300 Unternehmen aus Dortmund, Hamm und dem Kreis Unna sind in China aktiv. „Die Auswirkungen auf unsere regionale Wirtschaft sind zurzeit noch schwer abzuschätzen. Aber es zeigt sich schon jetzt, dass Lieferketten und Produktionsnetzwerke in Mitleidenschaft gezogen werden“, sagt IHK-Präsident Heinz-Herbert Dustmann. Es könne dazu kommen, dass auch hiesige Produktionen durch fehlende Bauteile aus China gänzlich zum Erliegen kommen. „Derzeit kann dies teilweise durch noch vorhandene Lagerbestände kompensiert werden. Doch auch der Absatzmarkt China ist betroffen, für regionale Produkte drohen je nach Branche Verluste“, so Dustmann.

Daher sollten sich Unternehmen auf ausbleibende Lieferungen und mögliche alternative Lieferanten einstellen sowie Gespräche mit ihren Transportversicherern führen. Die Transportkosten von und nach China beispielsweise dürften aufgrund wegfallender Kapazitäten (gestrichene Cargo-Flüge) und gestiegenem Lieferdruck vieler Beteiligter steigen. Positiv ist, dass laut Robert-Koch-Institut mit dem Virus kontaminierte Lieferungen sehr unwahrscheinlich sind.

Ähnliches gilt auch für den italienischen Markt. Italien ist für die NRW-Wirtschaft der sechstwichtigste Absatzmarkt mit einem Handelsvolumen von gut 21 Milliarden Euro. 345 Unternehmen aus der IHK-Region sind dort aktiv. In Italien wächst die Sorge vor wirtschaftlichen Auswirkungen auf das gesamte Land, da die am stärksten betroffenen Regionen im Umfeld von Mailand auch zu den wirtschaftsstärksten in Italien gelten. Einige Orte sind bisher abgeriegelt worden, drastischere Maßnahmen werden erwogen.

Vor diesem Hintergrund mahnt IHK-Präsident Dustmann zur Besonnenheit. „Unternehmen sollten ruhig und überlegt agieren und sich regelmäßig informieren. Zu Kurzschlussreaktionen besteht kein Anlass. Die internationalen und gerade die deutschen Behörden handeln souverän und mit Weitblick.“

Für Dienstreisen nach China sollten Unternehmen die Gesundheit ihrer Mitarbeiter in den Vordergrund stellen, auch, wenn chinesische Produktionsbetriebe wieder anlaufen. Hierzu bietet das Auswärtige Amt aktuelle Informationen wie Teilreisewarnungen und Ratschläge an, die bei der Entscheidung helfen können. Auch die Wiederaufnahme von gestrichenen Flugverbindungen kann ein Indiz sein, wann Geschäftsreisen wieder als vertretbar angesehen werden können. Aktuelle Informationen und Antworten auf häufig gestellte Fragen im Wirtschaftsbereich bietet auch die Auslandshandelskammer China. Ähnliches ist für Dienstreisen nach Italien und andere betroffene Regionen zu beachten.

Aktuelle Gesundheitshinweise und Informationen zu Hygienemaßnahmen gibt es auf der IHK-Homepage unter: www.dortmund.ihk24.de.