Die Bundespolizei sucht zwei Jugendliche, die sich am Mittwochnachmittag in Dortmund als sogenannte „S-Bahn-Surfer“ in äußerste Lebensgefahr gebracht hatten.
Eine Reisende meldete sich telefonisch bei der Hotline der Bundespolizei und informierte sie über das gefährliche Spiel zweier Jugendlicher. Diese waren am Haltepunkt Stadthaus auf den hinteren Teil der S-Bahn geklettert und bis zum nächsten Halt (Möllerbrücke) mitgefahren. Dabei wurden sie von der Reisenden per Smartphone aufgenommen. Verletzt wurden die jungen Männer nach derzeitigem Kenntnisstand nicht.
Dank der Bilder der Zeugin versucht die Bundespolizei nun die beiden „Surfer“ zu ermitteln. Bei diesen handelt es sich um zwei männliche Jugendliche. Neben der Lebensgefahr in die sie sich begeben hatten, ist das Mitfahren von außen an Zügen verboten und stellt eine Ordnungswidrigkeit dar, welche mit Bußgeld von 35,- Euro bis zu 50.000,- Euro geahndet werden kann.
Beim S-Bahn-Surfen handelt es sich oftmals um die Selbstdarstellungen vor Freunden. Hiermit wird dann auch in sozialen Netzwerken geprahlt. „Dies rechtfertigt jedoch nicht die Lebensgefahr in welche man sich begibt. Hier gilt „Petzen ist Pflicht!“. Informieren sie die Bundespolizei oder wählen Sie den Notruf“, so der Aufruf der Bundespolizei an alle Fahrgäste.
Die Bundespolizei warnt ausdrücklich vor dem verantwortungslosen „Spiel“ mit dem eigenen Leben! Durch das S-Bahn-Surfen begeben sich die zumeist Jugendlichen in tödliche Gefahren, die vom Betrieb der Bahn und den Einrichtungen ausgehen.
Die Gefahren, die von Stromleitungen ausgehen, werden oftmals völlig unterschätzt. Bereits die Nähe zu Hochspannungs-Oberleitungen, z.B. durch Klettern auf Bahnwaggons, genügt für einen Stromüberschlag. Die Stromleitung (15.000 Volt) muss hierfür nicht berührt werden. Die Gefahren, die von Oberleitungen ausgehen, sind also nicht sichtbar. Selbst ein Abstand von 1m und mehr zur Stromleitung bedeutet, mit seinem Leben zu spielen!
Wenn der Strom in den menschlichen Körper gelangt entstehen Temperaturen von ca. 20.000 Grad. Haut, Muskeln und Nervengewebe verkochen. Als Folge verkrampfen sich die Muskeln, das Herz schlägt nicht mehr gleichmäßig, die entstehende Wärme verbrennt die Haut und es kommt zum Weichgewebeverlust. Sofern man dieses Spannungsfeld überlebt, beeinträchtigen und zeichnen die erlittenen Verbrennungen die Opfer ein Leben lang.
„Sprechen Sie Kinder, Jugendliche und Heranwachsende auf die erheblichen Gefahren an, wenn Ihnen dahingehende Motive oder Vorhaben bekannt werden“, erklärt die Bundespolizei.