BUND und SPD wollen keine Schotter- und Kiesvorgärten in künftigen Siedlungen zulassen

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In neuen Bebauungsplangebieten soll nach Auffassung des BUND Bergkamen die Anlage von Schotter- und Kiesgärten untersagt werden. Diese Anregung von Silvia Lippert für den BUND liegt am kommenden Dienstag dem Ausschuss für Umwelt, Bauen und Verkehr zur Beratung vor. Diese Anregung wird von der SPD-Fraktion inhaltlich gestützt, wie Fraktionschef Bernd Schäfer und sein Stellvertreter Uwe Reichelt erklären.

Der BUND – Ortsgruppe Bergkamen – hat sich mit einer Einwohneranregung an den Rat der Stadt Bergkamen gewandt. Die Einwohneranregung bezieht sich auf die zunehmende Versiegelung durch Schotter- und Kiesgärten auch in Bergkamen und die damit verbundenen negativen Auswirkungen auf Mikro- und Stadtklima sowie Insekten- und Vogelfauna. Mit der
Einwohneranregung verfolgt die BUND-Ortsgruppe das Ziel, in zukünftige Bebauungspläne eine Festsetzung aufzunehmen, wonach Garten- und Vorgartenflächen nicht überwiegend mit Schotter oder Kies bedeckt werden dürfen.

Schäfer und Reichelt: „Als SPD-Fraktion unterstützen wir diese Anregung ausdrücklich. Gestern haben wir uns in einem
Informationsgespräch mit der Antragstellerin Frau Lippert, Sprecherin der Ortsgruppe Bergkamen, über die Hintergründe für den Antrag ausführlich informieren können: Nicht nur bei den heißen Temperaturen der vergangenen Tage sind die positiven Auswirkungen von natürlich gestalteten Flächen deutlich zu spüren. Der BUND macht deutlich, dass mit Erde
bedeckte Flächen temperaturausgleichend wirken, weil sie Feuchtigkeit nur langsam verdunsten lassen und dabei für Kühlung sorgen. Bepflanzte oder mit Rasen bedeckte Flächen verstärken diesen positiven Effekt. Für die Zukunft gilt es daher, innerstädtische „Hitzeinseln“ zu verhindern, wo möglich.

Zudem wirken sich Steingärten laut BUND äußerst ungünstig auf Insekten und Vogelfauna aus. Im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklungspolitik befürworten wir die Anregung der BUND Ortsgruppe und regen für zukünftige Bebauungspläne Regelungen an, welche eine vollständige Versiegelung von (Vor-)gartenflächen durch Schotter- und Kiesgärten verhindern.
Einige nehmen wohl an, ein Steingarten bedeute, einmal angelegt, weniger Pflegeaufwand. Hier werden wir die Verwaltung bitten, für bestehende Baugebiete und unbeplante Bereiche eine beratende Rolle einzunehmen und auch Alternativen zu Stein- Schotter- und Kiesgärten zu erarbeiten. Dies könnte zum Beispiel mit Hilfe einer Broschüre, in welcher Anregungen und Informationen zur alternativen Gartengestaltung zusammenzustellt werden, erfolgen. Diese könnte dann bereits mit dem Bauantrag herausgegeben oder auch gezielt in Bergkamen verteilt werden.“!