31 Wasserproben von privat genutzte Brunnen in Kamen, Bergkamen und Bönen wurden im Mai am Labormobil vom VSR-Gewässerschutz zur Überprüfung abgegeben.
„Wir haben dabei festgestellt, dass über drei Viertel der Proben zum Befüllen eines Planschbeckens geeignet sind. Doch das Ergebnis zeigt auch, dass es wichtig ist, Gesundheitsrisiken auszuschließen. Alle drei Jahre sollte man sein selbst gefördertes Brunnenwasser überprüfen lassen. Das Grundwasser bleibt nicht starr an einer Stelle, sondern fließt langsam weiter. So kommen auch Belastungen aus weiteren Entfernungen im eigenen Brunnenwasser an“, sagt Dipl.-Oecotrophologin Susanne Bareiß-Gülzow, Vorsitzende vom VSR-Gewässerschutz. Eltern und Großeltern können durch die Verwendung von oberflächennahem Grundwasser nicht nur Geld sparen, sondern tragen auch dazu bei, dass mit mit den kostbaren Trinkwasservorräten sparsam umgegangen wird.
Der häufigste Ausschlussgrund waren derart hohe bakteriologische Belastungen mit coliformen Keimen und e.Coli, dass man das Wasser auch bei der Verwendung von Desinfektionsmitteln nicht zum Befüllen eines Planschbeckens nutzen kann. Hiervon waren 13 Prozent der Brunnen betroffen. In 10 Prozent der Brunnen fanden die Gewässerschützer mögliche Einflüsse von Altlasten, sodass auch dieses Wasser nicht eingesetzt werden sollte.
Wasser für Planschbecken geeignet
Eisenhaltiges Brunnenwasser stellt keine Gesundheitsgefahr dar, kann aber den Badespaß vermiesen, da das Eisen nach ein paar Tagen zu einer Verfärbung des Wassers führt. Der VSR-Gewässerschutz rät daher, wenn das Wasser nicht wie in kleinen Planschbecken häufig gewechselt wird, zu einer günstigen Sandfilteranlage für Pools. Durch ein Zugeben eines Flockungsmittels lässt sich so das Eisen aus dem frisch gefüllten Pool zügig herausfiltern.
Der VSR-Gewässerschutz empfiehlt allen, die Wasser aus dem Gartenbrunnen nutzen, auch dafür zu sorgen, dass genügend Wasser versickert wird. Der VSR-Gewässerschutz rät bei kleinen Kindern dazu, eher kleine Planschbecken zu kaufen. Statt Desinfektionsmittel zu verwenden, sollte das Wasser je nach Temperatur und Nutzung jeden oder nach maximal drei Tagen gewechselt werden. Das genutzte Nass kann dann zum Gießen verwendet werden.
Wer es nicht mühselig mit der Gießkanne aus dem Planschbecken schöpfen will, kann sich hierfür auch eine einfache Schmutzwasserpumpe aus dem Baumarkt zulegen. Wenn nur ein kleiner Garten zu bewässern ist, kann man das zum Baden genutzte Wasser auch in einer Regentonne zwischenlagern. „Wenn allerdings im Planschbecken Biozide wie Desinfektionsmittel oder Mittel zur Algenbekämpfung eingesetzt wurden, kann man das Wasser nicht mehr zum Bewässern seiner Pflanzen nutzen. Es muss dann in die Kanalisation geleitet werden. Wenn mit Bioziden behandeltes Wasser versickert wird, belastet es dort das Grundwasser“, so Susanne Bareiß-Gülzow.
Durch die Regenwasserversickerung kann jeder dazu beitragen, dass sich die Grundwasservorräte trotz Brunnennutzung nicht verringern. Der VSR-Gewässerschutz rät, hierzu das Regenwasser vom Dach im Garten zu versickern und nicht über die Kanalisation zu entsorgen. Am besten eignet sich dabei die Muldenversickerung, da sie sich gut in den Garten eingliedert und dafür sorgt, dass das Regenwasser optimal durch die Bodenschichten gereinigt wird.
Weitere Informationen zu Grundwasserbelastungen und der Nutzung von Brunnenwasser ohne Gesundheitsgefahren findet man auf der Homepage der Gewässerschützer unter http://www.vsr-gewaesserschutz.de/12.html. Freitagvormittags berät Harald Gülzow, Experte im VSR-Gewässerschutz zu Fragen von Belastungen des Grundwassers, zwischen 9Uhr und 12 Uhr unter 02831 976523 interessierte Bürger am Telefon.