Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners in Bergkamen mit Nistkästen, heißem Wasser und Fangsäcken

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Nistkasten für Blaumaisen, den natürlichen Feinden des Eichenprozessionsspinners.

Es ist davon auszugehen, dass in Kürze der Eichenprozessionsspinner auch in Bergkamen wieder auftritt. Die Raupe dieses Nachtfalters durchläuft mehrere Larvenstadien. Erst in dem 3. Stadium werden die für Mensch und Tier gefährlichen Brennhaare ausgebildet. Die Rau­pen leben in Familienverbänden und wandern in langen Kolonnen an Baumstämmen und Ästen von Eichen entlang (daher der Name). Nach dem letzten zumeist 6. Raupenstadium verpuppen sie sich in Kokons und bildet damit große Gespinstnester. Gefährlich ist der direk­te Kontakt mit den Tieren oder mit den Brennhaaren aus den Verpuppungsgespinsten. So sind auch die Nester aus dem Vorjahr immer noch gefährlich und werden weiterhin vom Baubetriebshof der Stadt Bergkamen an städtischen Eichen beseitigt.

Grundsätzlich beseitigt die Stadt Bergkamen Gespinste des Eichenprozessionsspinners nur auf öffentlichem Grund. Für Bäume und damit die davon ausgehenden Gefahren auf pri­vatem Grund ist der jeweilige Eigentümer verantwortlich. Sollten Sie neue Nester entdecken, sprechen Sie bitte die Eigentümer darauf an, damit diese die Gefahr beseitigen können.

Fangsack mit Lockstoff.

Sollten Sie städtische Absperrungen mit Warnhinweisen auf Eichenprozessionsspinner se­hen, bitten wir darum, diese ernst zu nehmen. Die Brennhaare können Quaddeln und Haut­entzündungen hervorrufen; aber auch in den Atemwegen können Sie zu Reizungen, Bron­chitis, Asthma und zu einem allergischen Schock führen. Bitte beachten Sie daher die Ab­sperrungen sowie die Schilder.

Zur Bekämpfung der Schädlinge existieren mehrere Methoden, wobei die Stadt Bergkamen keine chemischen Mittel einsetzt, sondern überwiegend auf die Absaugung mit speziellen Geräten setzt. Nur so ist eine möglichst punktgenaue Beseitigung von Gefahrenpunkten möglich. Neben der Beauftragung von darauf spezialisierten Unternehmen hat der Baube­triebshof bisher zwei eigene Geräte angeschafft, um auf Gefahrensituationen schnell und effek­tiv reagieren zu können. Dafür nahmen vier Mitarbeiter an einer besonderen Schulung teil. Sie müssen sich für diese Arbeit mit dem Gerät in Spezialoveralls und Atemschutz begeben, was bei warmen Temperaturen eine stark belastende Tätigkeit für die Mitarbeiter, die sich teilwei­se dazu auf einem Hubsteiger befinden, darstellt.

An Stellen, an denen kein Hubsteiger aus Platz- und Sicherheitsgründen eingesetzt werden kann, hat der Baubetriebshof für das vorhandene Heißwassergerät zur Wildkrautbekämpfung noch eine Lanze, mit der man bis auf eine maximale Höhe von fünf Metern mit 90 Grad heißem Wasser das Gespinst besprühen kann. Die Eiweiße der Brennhaare werden bei der Wasser­temperatur zersetzt und damit unschädlich gemacht, so dass auch die Gespinstnester keine Gefahr mehr darstellen.

Die Stadt Bergkamen hat sich für dieses Jahr zur Bekämpfung der Spinner breiter aufge­stellt. Mitte Februar wurden in am stärksten befallenen Gebieten Nistkästen für Blaumeise und Rotkehlchen aufgehängt, die u. a. natürliche Gegenspieler des Eichenprozessionsspin­ners darstellen. Als 2. Maßnahme hat die Stadt Bergkamen Fallen für die Eichenprozessi­onsspinner an den Bäumen angebracht. In diesen Fallen befindet sich ein Lockstoff, der die Raupen anlockt und anschließend in einen Fangsack leitet. Diese Fangsäcke werden da­nach entnommen und thermisch vernichtet. Da es aber zu diesen Fallen bisher keine Erfah­rungen gibt, wird die Stadt Bergkamen Erfolge dieser Fallen bewerten und eventuell zusätzli­che Fallen beschaffen.

Die Stadt Bergkamen nimmt die Verbreitung des Eichenprozessionsspinners ernst. Tun Sie es auch! Achten Sie in Wäldern und bei Einzelbäumen auf diese Schädlinge. Halten Sie sich fern von den Raupen und den Nestern; warnen Sie Ihre Mitmenschen vor den Gefahren. Durch die milde Witterung des Frühjahrs ist mit einer stärkeren Population als im letzten Jahr zu rechnen.

Die Willy-Brandt-Gesamtschule hat im Unterricht Nistkästen gebaut und der Stadt zur Verfü­gung gestellt. Sollten auch Sie Nistkästen für Blaumeisen und Rotkehlchen bauen wollen, dann können Sie sich die Bauanleitung vom NABU im Internet ansehen, und zwar hier: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/nistkaesten/01083.html.

Wir würden uns freuen, wenn Sie diese dann der Stadt Bergkamen zur Verfügung stellen. Sie können diese Nistkästen beim Baubetriebshof, Bambergstraße 66, 59192 Bergkamen, abgeben. Die Nistkästen werden im kommenden Winter im Stadtgebiet aufgehängt.