Während der Sommerferien für zwei Wochen in die USA zu reisen, klingt nach einer spannenden Zeit. Das fand auch Pauline Schubert, als sie sich für das Camp „Bayer Science Teens 2018“ bewarb. Unter hunderten Bewerbungen setzten sich weltweit 26 Jugendliche für das Stipendium der Bayer AG durch – unter ihnen auch die Schülerin aus Werne. Sie reiste Ende Juli nach Denver, in die Hauptstadt des US-Bundesstaats Colorado. Dort befasst sie sich zwei Wochen lang unter anderem mit Projekten auf den Gebieten medizinische Gesundheit und Ernährung.
Im Mittelpunkt steht neben Forschung und Bildung auch der internationale Austausch der Nachwuchsforscherinnen und -forscher. Neben jenen aus Deutschland, nehmen auch Jugendliche aus afrikanischen Ländern, Indien und den USA teil. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind zwischen 14 und 16 Jahren alt und erfüllen in besonderem Maße folgende Kriterien: sehr gute Schulnoten in naturwissenschaftlichen Fächern, sichere Englisch-Kenntnisse und Begeisterung für Gesundheits- und Ernährungsthemen.
„In meiner Projektgruppe beschäftigen wir uns mit dem menschlichen Nervensystem“, berichtet Pauline Schubert. Die Jugendlichen erarbeiten Präsentationen zum Thema, führen kleine Experimente durch und bereiten selbst einen Vortrag vor. „Die Arbeit in den Gruppen macht total Spaß. Am besten gefällt mir, Jugendliche aus unterschiedlichen Ländern kennenzulernen. Es ist so schön zu sehen, wie gut sich alle verstehen“, erklärt sie. „Während des Aufenthalts sind wir sehr stark zusammengewachsen und es gibt viele emotionale Momente.“
Aus Deutschland nehmen Jugendliche von Schulen unterschiedlicher Ausrichtung an dem Camp teil. Auf die Bearbeitung der gestellten Aufgaben hat das jedoch keinen Einfluss. „Wissen aus der Schule brauchen wir gar nicht anzuwenden“, bestätigt Pauline Schubert. Denn den Teilnehmerinnen und Teilnehmern werden neben den erforderlichen Materialien auch alle benötigten Informationen zur Verfügung gestellt, die sie sich dann in Gruppen- und Einzelarbeiten selbst aneignen können. So können die Jugendlichen ihre Stärken einbringen und sich in den Teams ergänzen.
Zum Seminar-Programm gehören unter anderem der Austausch mit erfahrenen Wissenschaftlern und die Durchführung medizinwissenschaftlicher Experimente. In der ersten Woche bearbeiten die Jugendlichen auf dem Universitäts-Campus in Boulder Aufgaben aus den Bereichen Ernährungswissenschaften, menschliche Anatomie und Biomechanik. Anschließend erwartet die Schüler ein echtes Bergabenteuer. In Leadville, der höchstgelegenen Stadt der USA, erforschen sie die Auswirkungen von Höhe auf den menschlichen Körper.
„Wir lernen hier viel Neues in kurzer Zeit. Es ist eine spannende Reise“, findet Pauline. Neben der wissenschaftlichen Arbeit unternehmen die „Science Teens“ auch Ausflüge. So besuchten sie das Naturkunde- und Wissenschaftsmuseum der Stadt Denver sowie eine Farm im Umland der 700.000-Einwohner-Metropole. Weitere Höhepunkt sind gemeinsame Wanderungen und Ausflüge in die Natur. Eine davon führte auf den Mount Elbert, mit 4.401 m der höchste Berg der nordamerikanischen Rocky Mountains. Eine anstrengende Tour – aber auch ein unvergessliches Erlebnis.
Seit 2008 profitierten bereits 144 Schüler aus Deutschland von den Forschungsstipendien der Bayer-Bildungsstiftung. Diese decken alle anfallenden Reise- und Aufenthaltskosten in Höhe von rund 10.000 Dollar pro Teilnehmer ab. Die Organisation des „Science Camp“ übernimmt die Bayer Science & Education Foundation gemeinsam mit der Bayer USA Foundation sowie dem Center für STEM Learning.