Bahnhof wird für 2,2 Mio. Euro umgebaut

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Der Kamener Bahnhof wird zur Großbaustelle. Bis zum Frühling 2016 wird der immerhin schon 167 Jahre alte Bahnhof umfangreich saniert und modernisiert. Danach werden alle Bahnsteige barrierefrei zu erreichen sein. Kosten der Maßnahme: 2,2 Mio. Euro. 

Spatenstich am Kamener Bahnhof. Zum Spaten  griffen Bürgermeister Hermann Hupe, Michael Dubai, Mitglied der Geschäftsleitung des Nahverkehrs Westfalen-Lippe, Jörg Seelmeyer, Leiter des Bahnhofsmanagements Dortmund, sowie Dr. Tobias Czepull vom NRW-Verkehrsministerium.(Foto: Patrick Opierzynski)
Spatenstich am Kamener Bahnhof. Zum Spaten griffen v.l. Bürgermeister Hermann Hupe, Michael Dubbi, Mitglied der Geschäftsleitung des Nahverkehrs Westfalen-Lippe, Jörg Seelmeyer, Leiter des Bahnhofsmanagements Dortmund, sowie Dr. Tobias Czepull vom NRW-Verkehrsministerium.(Foto: Patrick Opierzynski)

Start der millionenschweren Maßnahme war offiziell am Montag (30. Juni) mit einem symbolischen Spatenstich.

„Wir werden quasi unterm rollenden Rad umbauen“, sagt Jörg Seelmeyer, Leiter des Bahnhofsmanagements Dortmund. Das heißt: Der Fahrbetrieb geht natürlich weiter. Die täglich 6000 ankommenden oder abreisenden Fahrgäste müssen deshalb in den kommenden zwei Jahren nicht nur mit dem ein oder anderen kleinen Hindernis oder  Umweg rechnen. Ihre Züge fahren möglicherweise auch nicht immer vom gewohnten Gleis ab. „Fahrgäste, die nicht regelmäßig vom Bahnhof abfahren, sollten sich vorher orientieren“, sagt Seelmeyer. Und er verspricht: „Es wird sich jeder zurecht finden. Wir werden alles gut ausschildern.“

Es lohnt sich für die Fahrgäste, die Behinderungen auf sich zu nehmen. Alle Bahnsteige werden nach und nach auf einer Länge von 220 Metern um etwa 20 Zentimeter erhöht. Die endgültige Höhe wird 76 Zentimeter betragen. Damit können die Fahrgäste nach Fertigstellung der Baumaßnahme ebenerdig in den RE 3 (Dortmund-Hamm) steigen oder rollen. Auf dieser Linie wird es für Rollstuhlfahrer, Eltern mit Kinderwagen oder Senioren mit Rollatoren kein Hindernis mehr geben.

Das betrifft aber anfangs nur die RE 3. Erst ab dem Jahr 2018 werden wohl alle Züge ebenerdig zu besteigen sein. Das gilt auch für den großen RRX (Rhein-Ruhr-Express mit 800 Sitzplätzen), der Kamen künftig anfahren wird. Das sagt Michael Dubai, Mitglied der Geschäftsleitung des Nahverkehrs Westfalen-Lippe.

Doch eine ganz wichtige Verbesserung gilt schon ab 2016: Alle Bahnsteige werden über zwei videoüberwachte Aufzüge stufenfrei zu erreichen sein. Auf dem Mittelbahnsteig (Gleis 2 und 3) wird ein taktiles Leitsystem für Sehbehinderte und Blinde im Boden installiert. Zudem sind neue Beleuchtungs- und Beschallungsanlagen geplant. „Eine neue Bahnsteigausstattung mit Wetterschutzhäuschen, Vitrinen und Sitzmöglichkeiten vervollständig die Modernisierungsmaßnahme“, ergänzt Jörg Seelmeyer.

Sehr zufrieden mit der geplanten Baumaßnahme zeigte sich Kamens Bürgermeister Hermann Hupe. Schließlich habe Kamen den meist freqentierten Umsteigebahnhof im Kreis Unna. Dieser sei er nicht nur für die Pendler nach Dortmund, sondern für die ins gesamte Ruhrgebiet und Rheinland sehr wichtig.

Doch Hupe will auch den Bahnhof in Methler nicht vernachlässigen und nutzte den Spatenstich gleich zu einem Gespräch mit den Verantwortlichen vom Nahverkehr Westfalen-Lippe und vom Verkehrsministerium. Denn auch der Bahnhof in Methler soll bis 2018 „höhenangepasst“ werden. „Da habe ich noch Gesprächsbedarf“, kündigte der Bürgermeister an. „Wir müssen unter anderem auch über die Haltezeiten reden. Da gab es einige Beschwerden.“

Bleibt noch zu erwähnen, wer die Kosten für das Bauprojekt am Kamener Bahnhof trägt. 600.000 Euro übernimmt das Land NRW. Bund und Bahn tragen den Rest. Die Stadt Kamen muss sich nicht beteiligen, bekam aber von Bahn-Vertreter Seelmeyer viel Lob für die Maßnahmen im städtischen Bahnhofsumfeld (Parkhaus, Busbahnhof).