AWO-Stöberei macht das Einkaufen am Nordberg noch bunter

image_pdfimage_print
Völlig versunken wird in den Angeboten gestöbert.

Nicht nur mit der Nasenspitze versinkt die jüngste Kundin in der „Stöberei“ in den Musik-CDs für Kinder. Sie bekommt vor lauter Verzückung gar nicht mit, dass sich die Großmutter bereits brennend für den Dampfgarer interessiert und die Mutter gleich mehrere Blusen aus der Damenabteilung über ihrem Unterarm stapelt. Das neue AWO-Kaufhaus am Nordberg hat gerade erst eröffnet, da ist die Stöberei schon in vollem Gange.

Der Unterbezirksvorsitzende am Rednerpult.

Vielleicht liegt es ja an den bunten Farben. Vielleicht auch an dem anderen Ambiente, das in diesem Second-Hand-Kaufhaus umgesetzt wird. „Die Stöberei verkörpert die Weiterentwicklung unseres Konzeptes“, erläutert Hartmut Ganzke, Vorsitzender des AWO Unterbezirks Ruhr-Lippe-Ems. Die Grundidee ist allerdings die gleiche wie in den übrigen AWO-Kaufhäusern, die es 15 Jahren im Kreis Unna gibt. Hier gibt es gebrauchte, gut erhaltene Ware für den kleinen Geldbeutel. Gleichzeitig kann man hier „Shoppen mit gutem Gewissen“, denn „jedes Teil bringt von Anfang bis Ende Wertschöpfung“. Auch dafür kämpfen gerade viele junge Menschen bei den Freitagsdemos, so Ganzke.

Viele Besucher warten ungedultig, dass sie stöbern dürfen.

47 Mitarbeiter sind in den AWO-Kaufhäusern beschäftigt, davon über 50% mit einem Handicap. Die Kaufhäuser sind also auch Inklusionsunternehmen und bringen Menschen in Arbeit. 30 Mitarbeiter haben einen unbefristeten Vertrag. Lang haben die Stadt und die AWO nach einem besseren Standort gesucht, um das Kaufhaus ins bessere Licht zu rücken. Schon vor 2 Jahren gab es erste Gespräche, erinnerte sich der stv. Bürgermeister Kay Schulte. „Der Standort ist genau der richtige“, betonte die Beigeordnete Christine Busch. Mehr noch: „Das Konzept hat sofort begeistert, auch weil hier vor allem mit viel Herzblut die Sache angegangen wird.“

Das Kinderschminken war eine gefragte Attraktion.

Nicht nur die Beigeordnete ist mit dem Slogan „aus Alt mach Neu“ aufgewachsen – und lebte das Prinzip. Auch Kay Schulte erinnerte sich an seine erste eigene Wohnung, die nur aus „alten Sachen“ bestand – darunter eine leidenschaftliche Sammlung von Dingen aus den 50er-Jahren. „Upcycling“ heißt das heute ist mehr denn je gefragt – ganz unabhängig vom Umfang des Geldbeutels. Das zeigte auch der Andrang, der alle Altersklassen in das Kaufhaus trieb. Zumal hier neben Schnäppchen auch noch einige Unterhaltung auf dem Programm stand. Zur Akkordeonmusik ließ es sich prima Stöbern. Der Hexer kümmerte sich mit Zauberei um die Kinder, die auch auf dem Außengelände mit Hüpfburg, Glücksrad und Kinderschminken mehr als genug Beschäftigung fanden.

So bekommt das Einkaufszentrum ein neues und buntes i-Tüpfelchen.